Der gesundheitlich angeschlagene Altbundespräsident Walter Scheel feierte kürzlich seinen 95. Geburtstag. Glückwünsche konnten nur schriftlich überbracht werden. Am Mittwoch kommt Scheel zur Schließung seines Büros nach Bad Krozingen aber persönlich vorbei.

Der gesundheitlich angeschlagene Altbundespräsident Walter Scheel feierte kürzlich seinen 95. Geburtstag. Glückwünsche konnten nur schriftlich überbracht werden. Am Mittwoch kommt Scheel zur Schließung seines Büros nach Bad Krozingen aber persönlich vorbei.

 

Bad Krozingen - Walter Scheel zeigt sich am Mittwoch der Öffentlichkeit. Um 16 Uhr nimmt der Altbundespräsident an der Abschiedsfeier seines Büros in Bad Krozingen teil.

Es wird vom Bundespräsidialamt zum 1. August aufgelöst, weil der an Demenz leidende Scheel es nicht mehr nutzt. Es ist der erste größere öffentliche Scheel-Auftritt seit rund zwei Jahren. Zu seinem Geburtstag am Dienstag vergangener Woche hatte es keine offizielle Feier gegeben.

35 Jahre nach seinem Abschied als Bundespräsident hatte Walter Scheel am vorvergangenen Dienstag seinen 95. Geburtstag gefeiert. Scheel beging das Fest unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit seiner dritten Ehefrau Barbara, sagte sein persönlicher Referent Christoph Höppel. Auf eine offizielle Feier sei bewusst verzichtet worden. Scheel ist gesundheitlich angeschlagen. Er und seine Frau leben seit 2009 in Bad Krozingen bei Freiburg.

Der FDP-Politiker war Bundespräsident von 1974 bis 1979, zuvor Vizekanzler und Außenminister in der SPD/FDP-Koalition von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD). Er ist seit 1979 Ehrenvorsitzender seiner Partei.

FDP-Chef Lindner lobt Lebensleistung

Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner gratulierte schriftlich zum Geburtstag. Er lobte Scheels Lebensleistung. „Walter Scheel ist eine herausragende Persönlichkeit. Sein Wirken als FDP-Parteivorsitzender, Außenminister, Vizekanzler und vor allem Bundespräsident genießt bis heute größten Respekt und Anerkennung“, sagte Lindner. „Ich wünsche Walter Scheel alles erdenklich Gute, allem voran Gesundheit und ein Altern in Würde.“

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) würdigte Scheels Eintreten für die Entspannungspolitik in Zeiten des Kalten Krieges gemeinsam mit Willy Brandt. „Damit hat Scheel mit dafür gesorgt, die Menschen in beiden Teilen des geteilten Berlins wieder näher zueinander zu bringen. Als Partner des Entspannungspolitikers Willy Brandt hat aber auch Scheel Anteil an der Wiederherstellung der deutschen Einheit und damit verbunden der Einheit unserer Stadt.“ Scheel ist seit 1978 Ehrenbürger von Berlin.

Der in Solingen geborene Scheel lebt in Bad Krozingen in einem Pflegeheim, er leidet an Demenz. Sein Geburtstag wird überschattet von einer juristischen Auseinandersetzung um seine Pflege. Das Pflegeheim wehrt sich rechtlich gegen Vorwürfe von Scheels Ehefrau. Die Leitung des Pflegeheim sowie Barbara Scheel äußerten sich am Dienstag nicht.