Im Rathaus liegen zwei Anfragen für den Bau eines „Boarding-House“ mit kleinen Apartments vor.

Rutesheim - Die Zielgruppe sind Langzeitgäste, die für ein paar Wochen im Umland arbeiten, Touristen und Geschäftsreisende. Ideal für diese ist ein sogenanntes Boarding-House. Diese Gästehäuser sind eine Alternative zum klassischen Hotel. Sie bieten kleine Apartments an, die mit Dusche, WC und Küche ausgestattet sind.

 

Im Rutesheimer Rathaus liegen im Bauamt derzeit zwei Anfragen für solche Gästehäuser vor – eines in Rutesheim in der Dieselstraße und eines in Perouse in der Henri-Arnaud-Straße. Der zuständige Technische Ausschuss des Gemeinderates hat für beide sein Einverständnis gegeben. Allerdings wurden den Investoren in beiden Fällen Planänderungen auferlegt.

Waldensercharakter erhalten

Das Areal an der Henri-Arnaud-Straße in Perouse ist schon öfter Gegenstand von Bauanfragen gewesen. Bisher war ein giebelständiges Gebäude an der Henri-Arnaud-Straße 13 vorgesehen mit einem Querbau auf der Osthälfte des Grundstücks (Henri-Arnaud-Straße 15).

Nun liegt eine Anfrage für ein Boarding-House mit 14 Wohnungen vor. Die jetzige Idee hat den Ausschuss durch die Schaffung eines gemeinsamen Innenhofs, um den drei Gebäude herum gruppiert werden, überzeugt. Die Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht und sind somit aus dem Hof und aus den Augen verschwunden. Im Ausschuss wurde die Frage diskutiert, ob das eine Gebäude am nord-westlichen Eck des Baugrundstücks an der Henri-Arnaud-Straße giebelständig oder traufständig zu dieser Straße stehen soll.

Der Antrag des Bauherren auf „traufständig“ wurde abgelehnt. Die Bebauung als solche, wurden akzeptiert, die Tiefgarage besonders begrüßt. Mit der giebelständigen Stellung soll dem Waldensercharakter von Perouse Rechnung getragen werden.

In Rutesheim in der Dieselstraße 8 residiert gegenwärtig ein Gebrauchtwagenhändler. Hier war auch mal ein Doppelhaus geplant. Nun ging im Rathaus im Bauamt eine Anfrage für den Bau eines Boarding-House mit 23 kleinen Apartments ein. Die sollen ein bis zwei Zimmer haben. Zudem ist eine Betriebswohnung im Dachgeschoss vorgesehen, in die der Inhaber einziehen will. Die notwendigen Stellplätze werden in eine Tiefgarage gelegt.

Besitzer will auch hier wohnen

Insgesamt sind drei Vollgeschosse vorgesehen. Zudem soll im Erdgeschoss ein kleines Bistro eingerichtet werden, in dem die Gäste verköstigt werden. Insgesamt haben die vorgelegten Pläne den Technischen Ausschuss überzeugt. Allerdings hatten viele Stadträte ein Problem mit der vorgeschlagnen Gebäudehöhe. Dem Bauamt wurde aufgetragen, mit dem Investor über eine Reduzierung der Höhe zu sprechen. Vor allem die auf dem Dach geplanten Aufbauten für die Technik wurden abgelehnt.

Bürgermeisterin Susanne Widmaier steht dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. „Das ist angesichts der künftigen Ansiedlung von MBtech in der Nachbarschaft eine sinnvolle Nutzung für unserer Stadt.“ Ihr sei es wichtig, dass besonders darauf geachtet wird, dass so viele Stellplätze wie möglich entstehen. „Wir wollen uns nicht zusätzliche Probleme in einer Gegend mit schon jetzt sehr hohem Parkdruck schaffen“, sagt die Rathauschefin.