Fossilien zierten jahrzehntelang die Wände im alten Landratsamt, das abgerissen wird. Bis ein neuer Platz für sie gefunden ist, ziehen sie ins Urweltmuseum Hauff in Holzmaden.
Die Menschen sind schon seit Wochen weg, nun folgten die Urzeitgiganten: Zwei Ichthyosaurier und ein Meereskrokodil mussten ihren angestammten Platz im Esslinger Landratsamt räumen. Nach dem Auszug aller Ämter der Kreisverwaltung aus dem abrissreifen Bestandsgebäude in den Pulverwiesen war der Weg frei für den Abtransport der drei einzigartigen fossilen Schätze, die viele Jahrzehnte an den Wänden des Gebäudes präsentiert wurden.
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Allerlei technische Raffinesse und schweres Gerät waren erforderlich, um die perfekt versteinerten Skelette zweier Ichthyosaurier aus dem zweiten und sechsten Stock sowie eines Meereskrokodils aus der ersten Etage des alten Landratsamts unbeschadet von der Wand, aus dem Haus und auf den Transporter zu bringen, teilt die Kreisverwaltung mit. Denn die Posidonienschieferplatten mit den Versteinerungen aus der Jurazeit, die aus der Gegend von Holzmaden stammen, haben eine beachtliche Größe.
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Die beiden Ichthyosaurier weisen stattliche Maße auf – sie sind je 2,80 Meter lang , 80 und 95 Zentimeter hoch sowie vier und sechs Zentimeter dick. Das Meereskrokodil bringt es gar auf eine Länge von 3,40 Metern, eine Höhe von 90 Zentimetern und eine Dicke von vier Zentimetern. Die Versteinerungsplatten wiegen zwischen 300 und 375 Kilogramm. Damit wurden sie ein Fall für das auf Schwertransporte spezialisierte Stuttgarter Unternehmen Scholpp. Dessen Mitarbeiter bewerkstelligten den Umzug der Fossilien mit extra an den Decken angebrachten Flaschenzügen, mit auf Maß angefertigten Stahlrahmen und Transportboxen, einem Ladekran und jeder Menge technischem Know-how.
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Nach Angaben des Landratsamtes wurden die Versteinerungen zunächst ins Interimsquartier, ins Urweltmuseum Hauff in Holzmaden, gebracht. Sie sollen aber künftig wieder öffentlich zu sehen sein. „Die neuen Präsentationsorte werden aktuell geprüft“, heißt es in einer Mitteilung.
Mit dem Auszug der versteinerten Meeresreptilien, die vor Millionen von Jahren die Ozeane bevölkerten, kann mit dem Abriss des alten Landratsamts begonnen werden. Derzeit ist der Rückbau im Inneren des Gebäudes in vollem Gange, die Arbeiten dauern voraussichtlich bis September. Dann folgt bis zum nächsten Frühjahr der Abbruch. Die Übergabe des neuen Landratsamtsgebäudes ist Ende 2025 geplant.