Jetzt ist sie endgültig da, die Vorweihnachtszeit. Am ersten Adventswochenende klingt und singt es im gesamten Altkreis Leonberg, über Warmbronn und Rutesheim bis nach Weil der Stadt. Ein Streifzug unserer Reporter.

Jetzt ist sie endgültig da, die Vorweihnachtszeit. Am ersten Adventswochenende klingt und singt es im gesamten Altkreis Leonberg, über Warmbronn und Rutesheim bis nach Weil der Stadt. Ein Streifzug unserer Reporter.

 

Leonberg

Tradition wird großgeschrieben auf dem Leonberger Nikolausmarkt, der zum 41. Mal vor historischer Marktplatzkulisse stattfand. „Doch gelegentlich bietet der Markt auch Weltpremieren“, so Oberbürgermeister Bernhard Schuler bei der Eröffnung. Gemeint ist der erstmalige Auftritt der Singzwerge der Chorgemeinschaft Eltingen in Kooperation mit der ersten Klasse der Mörikeschule. Im Lied vom Adventskalender klagen die 13 Zwerge bitterlich: „Nur ein Türchen geht auf, dann muss ich immer wieder warten, immer wieder warten.“

Im Anschluss sangen die Eltsinger gemeinsam mit Rhythmix-Chormitgliedern des Liederkranzes Leonberg Weihnachtslieder. An den Ständen selbst gibt es aufgrund der hohen Gema-Kosten wie schon im letzten Jahr keine Weihnachtsmusik. „Aber der Leonberger Nikolausmarkt bietet auch so jedes Jahr ein stimmungsvolles Ambiente“, meint zum Beispiel Jochen Bossler aus Ditzingen, der mit seiner Frau über den Markt bummelt. Das Adventskonzert der Jugendmusikschule, die Vorführung der Jagdhornbläser der Kreisjägervereinigung und die Auftritte des Puppentheaters Regenbogen und der Aichacher Puppenstube rundeten den Nikolausmarkt stimmungsvoll ab.

Insgesamt 98 Stände waren es in diesem Jahr auf dem Marktplatz, der Schloss-, Zwerch- und Klosterstraße, und wieder wurden die schönsten prämiert. Der erste Platz geht an Gabriele Metzger für ihren Stand mit Adventsgestecken. Sie ist seit 14 Jahren auf dem Markt vertreten, und bei der Preisvergabe ist die Eltingerin immer ganz vorn dabei. Das Dach ihres Marktstandes ziert ein verträumter Winterwald mit Rehen und Engeln.

Platz zwei teilen sich die Klasse 7a der Ostertagrealschule sowie der Stand Nummer 25. Platz drei erzielten die Lebenshilfe und der Stand von Ursula Büttner. Viele Vereine sammeln für einen guten Zweck wie die CDU für das Hospiz, die Lebenshilfe oder auch der Lions Club Solitude mit seinem Engagement für die Jugendarbeit. Auch die Ex-Bürgermeisterin Inge Horn oder der LKZ-Geschäftsführer Uwe Reichert haben Lose der CDU verkauft.

Warmbronn

Apfel, Nuss und Mandelkern“ heißt der Adventsmarkt direkt hinter der Evangelischen Täufer-Johannes-Kirche. Schon in der Planstraße ist Kindergeschrei zu hören, und auch auf dem Markt sind viele Kinder unterwegs. Bunte, weihnachtlich geschmückte Partyzelte in Rot, Weiß, Blau, Grün – uni oder gestreift – stehen auf dem Marktplatz vom Backhaus bis zum Bürgerhaus. Dazwischen herrscht Gedränge. Warmbronner Vereine, Kindergärten und die Grundschule bieten Marmelade und schöne Holzbasteleien an.

Der kleine Mika steht am Stand des Christian-Wagner-Kindergartens. Zusammen mit seiner Mutter hilft er dort zum ersten Mal beim Verkaufen. „Im Schichtdienst“, wie er sagt. Schüler und Hortkinder hätten zusammen mit den Eltern gebastelt. Überall duftet es gut auf diesem Adventsmarkt, der seinem Namen alle Ehre macht. Für einen Euro verkauft die Grundschule zum ersten Mal Apfel-, Nuss- und Mandelkern-Muffins. Ein Stück weiter gibt es Punsch, Crêpes und Schokoladenspieße. Weiter hinten werden köstliche Flammkuchen und wilder Tee angeboten.

Gebersheim

Der kleine Adventsmarkt am Feuerwehrgerätehaus in Gebersheim endet schon um 18 Uhr. Fast leer gekauft waren die Stände der Vereine, Parteien, der Schule und des Kindergartens bereits gut eine Stunde vorher. Jakob Schuler, der die vierte Grundschulklasse besucht, und seine Lehrerin sind zufrieden. Von 13 Uhr am Nachmittag an hat er den Stand seiner Schule mit betreut. Wie Jakob und seine Lehrerin berichten, wurden am Grundschulstand gut 300 Euro eingenommen, die zu einem Teil als Spende für die LKZ-Weihnachtsaktion „Lichtblicke“ verwendet werden sollen.

Vor dem Feuerwehrmagazin, in dem bewirtet wird, hatten die Feuerwehrfrauen selbst gebastelte Adventskränze verkauft. „Alles schon weg. Wir sind total ausverkauft“, freut sich Feuerwehrmann Bauser. Am anderen Ende des kleinen Platzes werden derweil die letzten Holzweihnachtsmänner angepriesen.

Rutesheim

70 Stände zählte der Adventsmarkt. Schon morgens um 11 Uhr geht es dort los bis abends 21 Uhr. Entlang der Flachter Straße bis zum Alten Rathaus und durch die Gassen über den Rathausplatz bis zum neuen Rathaus erstreckt sich der gut besuchte Markt. Schön dekorierte Holzhütten wechseln sich mit geschmückten Partyzelten ab. Weiße Lichterketten sorgen für Stimmung, nur ab und zu gelegentlich unterbrochen durch Lichtschlangen in schrillen Farbtönen.

Gleich am Eingang verkauft ein Stand Glühwein in einer roten und einer weißen Variante. Danach ein Stand mit Eierlikörpunsch aus Skandinavien. Die private Standbetreiberin verrät, dass sie das Rezept und die Inspiration zu den vielen selbst gebastelten Figuren bei einem Besuch aus dem nördlichen Teil Europas mitgebracht habe. An den anderen Ständen, unter denen sich viele örtliche Vereine finden, werden kleine und große Holztiere, Engel, Schneemänner, Eulen und viele andere Figuren aus allerlei Materialien verkauft. Natürlich darf auch ein Raclette-Stand nicht fehlen.

Friolzheim

Rund um das Kinderbähnle mit der gelben Lok gruppieren sich die Stände des eintägigen Weihnachtsbasars in Friolzheim. „Der Markt feiert sein 25-Jahr-Jubiläum“, wie Roland Benzinger vom örtlichen Musikverein stolz erklärt. Noch ist nicht viel los, aber es ist erst früher Nachmittag, und das winterliche Schneetreiben lässt einen dankbar nach einem heißen, weihnachtlich duftenden Glühwein, Honigmet oder Punsch greifen. Am Stand vom Motorradclub gibt es sogar Feuerzangenbowle.

Auch das Angebot an kulinarischen Genüssen reicht von der Pizza, den schwäbischen Schupfnudeln, bis hin zum Cabanossi-Eintropf von der Tennisjugend. Alles ausschließlich von den örtlichen Vereinen ausgerichtet. So sind auch die Filzhausschuhe und Holzsterne mit Liebe gemacht, was einen die Ausstrahlung der Pavillonzelte vergessen lässt. Der Nikolaus, der über den Markt wandert, passt zum winterlichen Bild und beschenkt nicht nur die Kinder, sondern hat auch für die Größeren etwas im Sack. Er macht jetzt aber erst mal Pause und kommt später mit dem Auftritt der Jugendmusikschule zurück.

Mönsheim

Ebenso fremdländisch mutet das Tipi am Rande des alle zwei Jahre stattfindenden Mönsheimer Weihnachtsmarktes an. Es riecht nach offenem Holzfeuer, das sowohl im Inneren des Zeltes als auch im keltischen Lehmofen davor knistert. Weihnachtlicher sind die Schafe, die in der kleinen Koppel nebenan stehen und an den Zaun kommen. Wer nicht zu viel Nähe zu den Schäfchen entwickelt hat, kann am Stand der Schäfereigemeinschaft Schaffleisch und Lämmerschwänzle, wohl eine Art Landjäger, kaufen.

Die zehn Holzstände sind stimmungsvoll um die Kelter drapiert und bieten unterschiedliche Köstlichkeiten an. Bastelarbeiten und Selbstgebackenes werden am Stand der Mönsheimer Kindergärten angeboten: „Ein Teil des Erlöses geht an das Kinderhospiz Sterneninsel in Pforzheim. Wer genug von Schnee und Kälte hatte, konnte sich den Hobbymarkt in der Kelter anschauen. Es gibt hübschen Filzschmuck, bunte Taschen und Hirschköpfe aus Stoff.