Die Strohschuhe

Auch die Strohschuhe sind aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Wobei „Stroh“ ein wenig irreführend ist. Handelt es sich bei dem verwendeten Bast doch meist um Hanf oder Sisal. Meistens werden die Strohschuhe bereits fertig gekauft. Nur wenige fertigen auch diese selbst. Frank Gann, der Vizechef der Narrenzunft AHA Weil der Stadt, hat es schon probiert. „Das funktioniert gut mit den Stiefelsocken für Gummistiefel. Um die flicht man das Hanf oder Sisal dann herum“, erklärt er. Wie immer gilt auch hier: Wenn es gut gemacht ist, hält es auch. Wobei die Schuhe mit Sicherheit der Teil der Kleidung sind, der am schnellsten verschleißt.

 

Marke Eigenbau: Der Besen

Eine große Herausforderung für jede Neuhexe ist das Besenbinden. Und da muss jeder Hexenanwärter auch wirklich selber durch. „Ein Haselnussstecken in uriger Form, dazu Birkenreisig, am besten gebunden mit Sisal“, nennt Ober-Waldhexe Andreas Beißwenger die Zutaten. „Der Mercedes unter den Besen wäre mit Weide“, sagt er. Draht zu verwenden, ist dagegen ein absolutes No-Go. Auch wenn man sofort daran denkt, dass das viel umweltfreundlicher zu kompostieren ist, dem sei gesagt: So ein Besen, der hält und hält und hält ...

Unterwegs zu Umzügen und Festen

Ein großer und wichtiger Teil der Fasnet ist die Gemeinschaft beziehungsweise das gemeinschaftliche Erleben. Schließlich lebt der gemeine Narr ja in Gruppen, die wiederum mit vielen befreundeten Gruppen verkehren. Man besucht sich gegenseitig zu Festen wie dem Maskenabstauben oder nimmt an vielerlei Umzügen teil. Ein größtenteils umweltfreundlicher Verkehr. „Wir sind dabei ja viel zu Fuß unterwegs“, sagt Strudelbachhexe Ludwig Essig. Also angetrieben von einer Hexenstärke. Wenn es zu den Nachbarn geht, wird auch die Anfahrt zum Anmarsch. Etwa wenn die Leonberger Waldhexen zum Umzug nach Gerlingen laufen. Oder die Weiler Zigeuner traditionell zum Leonberger Pferdemarkt zu Fuß kommen.

Auch wenn die moderne Fasnet-Hexe stets ihren Besen dabei hat, so ist dieser dennoch kein „Nimbus 2000“. Sind also ein paar Kilometer mehr zurückzulegen, wird eine Busfahrt gebucht statt einzelner Anreise mit dem Auto. Das ist nicht nur besser für die CO2-Bilanz, sondern auch für den Promillegehalt.