Das neue Bezahlsystem in der Altstadt und am Bahnhof startet erst am 3. Juni.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Die aktuellste Nachricht zuerst: Das Parkhaus Altstadt ist vom heutigen Montag an bis zum kommenden Freitag, 10. Mai, nur über die Zufahrt in der Straße Hinterer Zwinger in der Altstadt zu erreichen. Die Einfahrt in der Seestraße ist so lange gesperrt, weil hier verschiedene Arbeiten anstehen: Die Beleuchtung im Inneren wird auf LED umgestellt und die Brandmeldeanlage erneuert. Außerdem werden Glasfaserkabel zur Verbesserung der elektrotechnischen Anlagen verlegt.

 

Beim Stichwort Elektrotechnik kommen wir zur zweiten wichtigen Neuigkeit: Das Handyparken in der Altstadt und im Parkhaus am Bahnhof startet erst am Montag, 3. Juni. Ursprünglich sollte die neue Technik, die es den Kunden ermöglicht, ihr Ticket per Smartphone und Handy zu lösen und auch zu verlängern, bereits Mitte Mai in Kraft treten.

55 statt 71 Cent

Doch nachdem unsere Zeitung ausführlich über das neue Angebot und die damit verbundenen Preise berichtet hatte, wurden kritische Stimmen laut. Denn wer sein Ticket per Handy bucht, sich aber nicht bei der Anbieterfirma „Sunhill Technologies“ registrieren lässt, hätte 71 Cent für die erste Stunde zahlen müssen. Wer sich per App registrieren lässt, wäre mit 65 Cent dabei gewesen. Nur am Automaten kostet die erste Stunde unverändert 50 Cent. Die Differenz zwischen diesem Grundpreis und den höheren Gebühren wäre der Erlös der Systemanbieters gewesen.

Doch der hat nun sein Tarifsystem überarbeitet. Demnach fällt die Unterscheidung zwischen registrierten Nutzern und Kunden, die ihre Daten nicht weitergeben möchten, komplett weg. Alle entrichten jetzt einheitlich 55 Cent für die erste Stunde, wenn sie mit dem Handy bezahlen. Das ist immerhin zehn beziehungsweise 16 Cent günstiger als geplant und lediglich fünf Cent teurer als der Automatentarif.

Tarifumstellung dauert etwas

Die Tarifumstellung beansprucht ein wenig Zeit. „Um die daraus resultierenden Vorteile gleich von Anfang an an unsere Parkhausnutzer weitergeben zu können, aber auch um eine erneute Änderung kurz nach der Einführung des Handyparkens zu vermeiden, haben wir uns entschieden, den Startschuss auf den 3. Juni zu legen“, erklärt der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid, der als Erster Betriebsleiter für die Stadtwerke verantwortlich ist. Die Tochtergesellschaft der Stadt betreibt die beiden Parkhäuser in der Altstadt und am Bahnhof.

Verlängerung der Parkdauer möglich

Wer ab Juni nicht mehr zum Automaten möchte, der braucht übrigens nicht zwangsläufig ein Smartphone. Auch mit einem Handy alter Machart kann bezahlt werden. Das funktioniert mit einer SMS-Kurzwahl. Smartphone-Besitzer können auf die App des Anbieters gehen. Mit beiden Methoden ist eine Verlängerung der Parkzeit möglich.

Genau dieser Punkt war einer der größten Kritikpunkte am bisherigen System. Zwar gibt es weder in der Altstadt noch am Bahnhof Schranken. Doch müssen sich die Kunden vorher auf eine Zeit festlegen. Wollen sie ihre Wagen länger stehen lassen, müssen sie einen neuen Parkschein am Automaten ziehen. Wer überzieht, muss mit deftigen Strafmandaten rechnen.

Handy-Parken statt Schranken

Nachdem zwischenzeitlich über eine Wiedereinführung der Schranken nachgedacht wurde, hatte der Gemeinderat im Januar nach langer Diskussion das Einführen des Handy-Parkens beschlossen. Jetzt hoffen die Stadtwerke, dass damit die Verlängerungs-Problematik weitgehend gelöst werden kann und sagen ausreichende Aufklärung zu: „Selbstverständlich informieren wir unmittelbar vor der Einführung über die genaue Funktionsweise des Systems“, verspricht Ralf Sperandio, der das Projekt bei den Stadtwerken federführend leitet. Unter anderem soll den Kunden das Handyparken mit einem kleinen Erklärfilm nähergebracht werden.

Schöner Preis, abschreckende Eingänge

Der Partner der Stadtwerke, die „Sunhill-Technologies“, ist im Handy-Park-Geschäft sehr erfahren. Das System wird nach Angaben der Stadtwerke an 350 Standorten erfolgreich eingesetzt.

Nicht zuletzt wegen der günstigen Tarife – 24 Stunden kosten fünf Euro – wächst die Akzeptanz beider Parkhäuser zusehends. Doch der Zustand der Anlage in der Altstadt ist weiterhin scharf in der Kritik. Insbesondere die Eingänge wirken nicht gerade einladend, die Aufzüge haben die besten Jahre hinter sich. Die Parkdecks, wiewohl vom Platz her großzügig, wirken düster. Der Erste Bürgermeister und Stadtwerke-Chef Ulrich Vonderheid hat eine zeitnahe Sanierung angekündigt.