Die Vögel haben sich im Laufe der Sanierung des Mineralbad Berg in Stuttgart zum Problem entwickelt. Jetzt werden alle Öffnungen verschlossen, die Sommerumkleide bekommt Schutzgitter.

S-Ost - Tauben können wirklich lästig sein. Das erlebt man in der Stuttgarter Innenstadt an vielen Orten, egal ob in den Gastronomiebetrieben in der Schalterhalle des Stuttgarter Hauptbahnhofs oder auch im Redaktionsbüro und im Leserservice von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten am Hans-im-Glück-Brunnen, wo sich auch schon der eine oder andere Vogel durch offene Türen hinein verirrt hat. Dass Tauben aber auch mitten im Grünen zum Problem werden können, kann man gerade im Unteren Schlossgarten erleben.

 

Es gab auch Versuche, die Vögel zu vertreiben

Dort drängen die Stadtvögel unbeirrt und mit Nachdruck ins Mineralbad Berg – obwohl das seit 2016 geschlossen ist und generalsaniert wird. An vielen Türen der Großbaustelle hängen groß und fett gedruckte Hinweise: „Türe bitte abends schließen – Taubenabwehr“. Und die Projektverantwortlichen achten auch bei abendlichen Baustellenführungen akribisch darauf, dass die Türen nur möglichst kurz offen sind. Aber selbst diese wenigen Sekunden versuchen Tauben zu nutzen, in das Gebäude zu kommen, wie erst vor wenigen Tagen zu beobachten und für die Besucher zu erleben war.

Bei den Bäderbetrieben war und ist das Thema bekannt. Die Tauben hätten die vielen Öffnungen im alten Gebäude genutzt und sich dort eingenistet, teilt der Sprecher der Stuttgarter Bäderbetriebe, Jens Böhm, auf Anfrage mit. Fast alle diese Öffnungen seien inzwischen verschlossen, außerdem hätten die Bäderbetriebe „mehrere Vergrämungsversuche durchgeführt“, sagte Böhm. „Dennoch kehren immer wieder einzelne Tauben zu uns zurück.“

Reinigungsfirma putzt Taubenkot weg

Die Vögel haben auch Detlef Szlamma, den Technischen Leiter der Bäderbetriebe, wiederholt beschäftigt. Die Tauben hätten sich mit Vorliebe auf den neuen Leitungsstegen im Gebäudeinneren nieder- und ihren Kot dort hinterlassen. Die Elektriker hätten erst wieder arbeiten können, nachdem die Stege wieder sauber waren. Zur Beseitigung des Taubenkots haben die Bäderbetriebe eigens eine Reinigungsfirma beauftragt, „die regelmäßig Reinigungen durchführt“. Szlamma ist sich sicher, dass die Tauben nach der Fertigstellung des dann rundum sanierten Bad Berg keine Schlupflöcher mehr finden werden und das Problem dann erledigt sei.

Vorsorge wird dafür aber trotzdem getroffen, das werden auch die Bad-Berg-Gäste nach der für den Sommer 2020 geplanten Wiedereröffnung des beliebten und von vielen schmerzlich vermissten Mineralbads merken. So werden beispielsweise die Sommerumkleiden in ihren oberen, offenen Bereichen mit Drahtseilen und Drahtgittern versehen, damit den Badegästen nicht plötzlich eine Taube in der Umkleide Gesellschaft leistet. Auch in den Außenbereichen dürfte sich das Thema im Sommer schnell erledigen – zumal die Außengastronomie nach jetzigem Stand der Dinge noch ein bisschen auf sich warten lassen wird, dort also auch nichts zum Fressen für die Vögel abfallen wird.