Ein Wochenende lang „Jugend musiziert“ im Schulzentrum: 50 Teilnehmer erreichen den Landeswettbewerb.

Ditzingen - S chwarze Hose, weißes Hemd oder Bluse: Daran erkennt man im Ditzinger Schulzentrum die Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Manche der Mädchen und Jungs von sieben bis 17 Jahren sind ganz entspannt auf den Fluren unterwegs, manchen sieht man das innerliche Bibbern an. Die meisten haben ihr Instrument dabei. Und vielen Eltern sieht man an, wie stolz sie sind – vor allem, nachdem der Nachwuchs seinen Wettbewerbsbeitrag schon gespielt hat. 50 von knapp 200 Jugendlichen, die am Regionalwettbewerb teilgenommen haben, sind für den Landesentscheid Mitte März in Bietigheim-Bissingen qualifiziert.

 

„Manche Teilnehmer hätten 50 Punkte verdient“, sagt Manfred Frank, der Leiter der Jugendmusikschule Ditzingen, die den Regionalwettbewerb organisiert – obwohl nur maximal 25 möglich sind. „Wir hören sehr schöne Leistungen, zum Teil exorbitant hoch“, fasst Frank am Samstagnachmittag zusammen – da läuft der Wettbewerb noch. „Sehr viele bekannte Gesichter“ seien unter den Teilnehmern. Sie müssen ein Programm bis zu 20 Minuten Dauer spielen, die Kleinsten meist etwas kürzer.

Entscheidend ist der Gesamtausdruck

In allen Flügeln des Schulzentrums sind Räume zum Einspielen hergerichtet. Und natürlich viele Zimmer, in denen der Wettbewerb stattfindet. Im Publikum sitzen die Eltern, die Musiklehrer der Teilnehmer, Mitschüler und Freunde. In der ersten Reihe steht der Tisch der Jury: Musiklehrer, Hochschuldozenten, Schulmusiker. Zwei, drei oder vier Vorträge hören sie sich an, dann wird beraten, dann kommt die nächste Runde. „Der Gesamtausdruck, das Bild des jugendlichen Musikers ist entscheidend“, erklärt Manfred Frank, „die technische Perfektion ist nur ein Kriterium.“

Clara Piro strahlt. Die Vierzehnjährige aus Bietigheim-Bissingen hat das Vorspielen schon hinter sich. Gerade sind ihre 25 Punkte bekannt gegeben worden. „Ich habe schon gemerkt, dass es richtig gut läuft“, erzählt sie, „natürlich waren ein paar Fehler drin.“ Seit ihrem siebten Lebensjahr spiele sie Oboe, war an diesem Samstag zum fünften Mal beim Regionalwettbewerb dabei. Und jetzt hofft sie, auch beim Landeswettbewerb erfolgreich zu sein. Es sei erstaunlich, wie viele Jugendliche sich trotz stressiger Schule der Musik verschrieben hätten, meint Manfred Frank.

Ein Erster Preis für die Zwillinge

Auch Lovis und Max Roser aus Ludwigsburg haben einen ersten Preis erreicht – die Siebenjährigen sind aber für den Regionalwettbewerb noch zu jung. „Ein bissle aufgeregt“ sei er gewesen, sagt einer der beiden Brüder – da kennen sie ihr Ergebnis noch nicht. Gut sei ihr Vorspiel gewesen, meint der andere der Zwillinge. „Dabei sein ist alles“, versucht der Vater die Anspannung zu dämpfen. Einen Stock höher feilt derweil Isabel Schanta im Einspielzimmer mit ihrer Querflöte an den letzten Tönen ihres Programms. In einer halben Stunde ist die Siebzehnjährige aus Gemmrigheim dran. Zum zweiten Mal ist sie dabei – da weiß man, worauf es ankommt.