Vor 20 Jahren, am 19. Mai 1994, erlag Jackie Kennedy dem Krebs. Ihr Mythos aber ist lebendiger denn je. Und jede First Lady muss sich an Jacqueline Bouvier Kennedy  messen lassen.

Vor 20 Jahren, am 19. Mai 1994, erlag Jackie Kennedy dem Krebs. Ihr Mythos aber ist lebendiger denn je. Und jede First Lady muss sich an Jacqueline Bouvier Kennedy  messen lassen.

 

New York - "Ich bin der Mann, der Jackie Kennedy nach Paris begleitet hat." John F. Kennedy wusste nur zu gut, dass selbst er als US-Präsident immer im Schatten seiner eleganten und wunderschönen Frau stand. Nur drei Jahre war Jacqueline Bouvier Kennedy First Lady der USA - die jüngste überhaupt und die Landesmutter, an der sich all ihre Nachfolgerinnen messen lassen müssen. Vor 20 Jahren, am 19. Mai 1994, erlag Jackie dem Krebs. Ihr Mythos aber ist lebendiger denn je.

Das Leben der als Jacqueline Lee Bouvier am 28. Juli 1929 geborenen, späteren First Lady war geprägt von einer Reihe persönlicher Tragödien. In den Jahren vor dem Wahlsieg ihres Mannes verlor sie ein Baby, eine weitere Tochter wurde tot geboren. 1963 überlebte einer ihrer Söhne nur zwei Tage. Wenige Monate später kam der schicksalhafte Tag in Dallas, an dem JFK einem Attentat zum Opfer fiel. Amerika trauerte immer mit seiner tragischen Heldin. Auch nach ihrem Tod fand die Familie keinen Frieden - ihr Sohn John kam 1999 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

"Es wird nie wieder ein neues Camelot geben"

Jackie galt als die letzte herausragende Überlebende des glanzvollen Camelot - diesen Namen hatte sie selbst der jugendlichen Regierungsclique um ihren Mann gegeben. „Es wird wieder große Präsidenten geben“, sagte sie dem Magazin „Life“ nach der Ermordung ihres Mannes. „Aber es wird nie wieder ein neues Camelot geben.“

Jacqueline Kennedys Vorliebe für französische Mode fand begeisterte Nachahmerinnen bei den Amerikanerinnen. Die von ihr geprägte schlanke, elegante Silhouette, kombiniert mit Kittenheel-Schuhen prägte die 60er, und sorgte nach dem eher altmodischen Stil ihrer Vorgängerin Mamie Eisenhower für frischen Wind im Weißen Haus.

In der Öffentlichkeit hielt Jackie lange das Bild der glücklichen jungen Familie aufrecht, das immer noch viel von der Faszination der Kennedys ausmacht. Ihre Heirat 1968 mit dem viel älteren griechischen Reeder Aristoteles Onassis verstörte viele US-Patrioten, denn dies passte so gar nicht in ihr Bild von der ewig trauernden Witwe. Aus Jackie Kennedy wurde Jackie O. - und das war durchaus despektierlich gemeint.

Zu Jacks Affären immer geschwiegen

Das Bekanntwerden von John F. Kennedys außerehelichen Affären - Filmstar Marilyn Monroe soll nur eine davon gewesen sein - in den Jahrzehnten nach seinem Tod trug viel dazu bei, dass die US-Öffentlichkeit Jackie wieder mit mehr Sympathie betrachtete.

Jackie wusste nach Ansicht des Autors Christopher Andersen über die Affären ihres Mannes Bescheid. „Sie mochte es nicht, dass Jack mit anderen rummachte. Sie war sehr wütend darüber“, zitierte Andersen einen engen Freund des Präsidenten, George Smathers. „Aber sie war bereit, wegzusehen, solange er vorsichtig war.“

Nach Onassis’ Tod 1975 zog sie nach New York und arbeitete als Lektorin. In New York setzte sie sich für die Erhaltung der historischen Grand Central Station ein und unterstützte in den 80er Jahren Proteste gegen einen geplanten Wolkenkratzer.

Im Januar 1994 wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. Sie starb nur wenige Monate später, doch die Legende Jackie lebt weiter.