Die Augenzeugen in Blumberg trauten ihren Augen nicht. Statt ein Haus zu bauen, hat es ein Baggerfahrer mutwillig eingerissen. Jetzt kommt es zum juristischen Nachspiel.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Der Bauunternehmer, der im vergangenen August im südbadischen Blumberg aus Wut mit einem Bagger einen Neubau zerstört haben soll, muss sich demnächst vor dem Amtsgericht in Donaueschingen verantworten. Man habe Anklage wegen der „Zerstörung von Bauwerken“ erhoben, sagte ein Sprecher der Konstanzer Staatsanwaltschaft.

 

Der Prozess sei noch nicht terminiert, eine Verhandlung im Juli oder August aber wahrscheinlich, sagte die Direktorin des Amtsgerichts, Birgit Reerink. Dem heute 48-jährigen Angeschuldigten drohen damit bis zu zwei Jahre Haft. In Donaueschingen entscheidet ein Alleinrichter. Bei einer höheren Straferwartung wird in der Regel ein Schöffengericht betraut.

Schaden von einer halben Million Euro

Der Bauunternehmer hatte als Grund für seine zerstörerische Baggerfahrt angegeben, er sei ausgerastet, weil die Immobilienfirma als Auftraggeber ihm grundlos Gelder vorenthalten habe. Er hatte daraufhin mehrere Balkone heruntergerissen. Der Schaden wurde auf eine halbe Million Euro geschätzt.