Am Tag nach der Bluttat von Heidelberg herrscht tiefe Betroffenheit. Es hätte jeden von uns treffen können, sagen viele. Die Polizei hofft, bald Licht ins Dunkel bringen zu können.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Heidelberg - Es ist exakt 12.24 Uhr als tausende Studierende der Heidelberger Universität ihre Hörsäle verlassen und auf die Straßen strömen: rund um den Universitätsplatz in der Altstadt, bei den vielen über die Stadt verstreuten Seminaren und im Neuenheimer Feld auf der anderen Neckarseite, wo die Uniklinik und die naturwissenschaftlichen Institute angesiedelt sind. Zu Beginn jeder Vorlesung und jedes Kurses solle eine Schweigeminute abgehalten werden, hatte der Unirektor Professor Bernhard Eitel angeregt. Doch den Studenten reicht das nicht. Über die sozialen Netzwerke haben sie die Aktion verabredet. Es ist eine beeindruckende Demonstration der Trauer und der Betroffenheit. Und ein erster Akt der Bewältigung: die Studenten wollen nicht bei ihrer Bestürzung stehen bleiben, sondern etwas tun.