Ein 35 Jahre alter Mann hat im US-Staat Pennsylvania mutmaßlich sechs seiner Familienmitglieder getötet und einen weiteren Verwandten verletzt. Die Polizei sucht mit Hochdruck nach dem Verdächtigten.

Washington - Bei einem blutigen Familiendrama in den USA sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Die Polizei fahndete am Montag nach Behördenangaben im US-Bundesstaat Pennsylvania mit Hochdruck nach einem 35-jährigen Mann, der seit der Nacht in verschiedenen Häusern mehrere Verwandte erschossen haben soll. Ein weiteres Opfer sei verletzt worden. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen früheren Soldaten handeln.

 

Die Behörden vermuteten den Schützen Bradley William Stone rund um die Ortschaft Pennsburg rund 70 Kilometer nördlich von Philadelphia. Die in der Gegend lebende Bevölkerung wurde aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen und auf keinen Fall zu versuchen, Stone auf eigene Faust zu stellen. Der Gesuchte sei „bewaffnet und gefährlich“, erklärte Staatsanwältin Risa Vetri Ferman.

Viele Einzelheiten der Bluttat waren zunächst unklar. Die Behörden machten keine Angaben zu einem möglichen Motiv, vieles deutete aber auf einen familiären Hintergrund hin. Laut Staatsanwaltschaft waren alle Opfer mit Stone verwandt.

Sorgerechtsstreit in der Familie

Der Mann habe zunächst gegen 04.00 Uhr morgens (Ortszeit) seine Ex-Frau erschossen, berichtete der Nachrichtensender CNN. Dem örtlichen Ableger des Fernsehsenders ABC zufolge brachte der Schütze in dem Apartmentgebäude in Lower Salford auch zwei Kinder in seine Gewalt, um deren Sorgerecht er sich offenbar mit der Mutter gestritten hatte.

Ein Nachbar sagte dem ABC-Ableger, er habe drei oder vier Schüsse gehört. Die Kinder hätten „Mama, nein“ geschrien, der Schütze „Wir müssen gehen“ gerufen. Anschließend habe der Mann die nur in Schlafanzügen gekleideten Kinder mitgeschleppt, kurze Zeit später aber unweit des Apartmenthauses zurückgelassen.

Gegen 04.30 Uhr ging laut dem Lokalsender dann ein weiterer Notruf ein. Die Polizei sei zu einem Haus in Lansdale gerufen worden, wo der mutmaßliche Täter zwei Menschen erschossen habe. Angeblich soll es sich die frühere Schwiegermutter und deren 75-jährige Mutter handeln.

Um kurz nach 08.00 Uhr hätten die Einsatzkräfte dann weitere Opfer in einem Haus in Souderton gefunden, wo Stones früherer Schwager mit seiner Familie gelebt habe. Offenbar verschanzte sich der mutmaßliche Täter daraufhin. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Sondereinsatzkräfte der Polizei vor dem Haus Position bezogen.

Der lokale ABC-Ableger berichtete, dass die Polizei das Anwesen gestürmt und dort einen verletzten Jugendlichen entdeckt habe. Der Teenager sei ins Krankenhaus gebracht worden, Informationen über seinen Gesundheitszustand lagen nicht vor. Der mutmaßliche Täter, der sich mit einer Gehhilfe bewegen soll, war flüchtig.