Mehrfach soll der ehemalige Oberstleutnant bei einer KSK-Party auf einem Schießstand bei Sindelfingen den Hitlergruß gezeigt haben. Dafür wurde der Mann laut dem „Spiegel“ nun verurteilt. Auch gegen weitere Soldaten wird ermittelt.

Böblingen - Ein ehemaliger Soldat des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK) ist einem Bericht zufolge wegen Zeigens des Hitergrußes zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Böblingen verhängte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen den Oberstleutnant Pascal D. einen Strafbefehl und eine Geldbuße von 4000 Euro, wie der „Spiegel“ am Mittwoch meldete. Die Staatsanwaltschaft sah es demnach als erwiesen an, dass der Soldat bei der Party der Eliteeinheit mehrmals den Hitlergruß gezeigt habe. Als Tatvorwurf werde im Strafbefehl das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen genannt.

 

Party bei Sindelfingen

Zudem werde gegen einen weiteren KSK-Soldaten ermittelt, der auf der Party ebenfalls den Hitlergruß gezeigt haben soll, meldete der „Spiegel“ unter Verweis auf die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Den Strafbefehl und die damit verbundene Geldstrafe kann der Offizier anfechten. Dann kommt es zu einem Prozess vor Gericht. Die Party auf einem Schießstand bei Sindelfingen hatten Kameraden dem Magazin zufolge für den scheidenden Kompaniechef Pascal D. organisiert. Insgesamt seien 73 Kommandosoldaten der geheim agierenden Spezialeinheit zu Gast gewesen. Später berichtete eine Zeugin laut „Spiegel“ über eine Art mittelalterlichen Parcours. Dabei hätten die Soldaten verschiedene Disziplinen wie das Werfen von Schweineköpfen absolviert. Die Zeugin Ines B. war demnach von einem der Soldaten eingeladen worden, sie sollte mit Pascal D. als „Belohnung“ für den Parcours Sex haben.

Bundeswehr bestätigt Vorfall mit Schweinekopf

Die Zeugin habe auch ausgesagt, dass Pascal D. und mindestens ein anderer KSK-Soldat mehrmals an dem Abend den Hitlergruß gezeigt hätten. Dabei sei Musik der verbotenen rechtsextremen Band Sturmwehr gelaufen. Den Vorfall mit dem Schweinekopf hatte die Bundeswehr bestätigt, ebenso wie die Aufnahme von Ermittlungen zu dem Vorgang. Die angeblichen rechtsradikalen Vorgänge hätten sich hingegen nicht bestätigt. Bei der Feier seien jedoch „die Grenzen des guten Geschmacks überschritten“ worden. Pascal D. wurde laut „Spiegel“ bislang nicht disziplinarisch belangt, ist aber nicht mehr beim KSK. Er sei in Straußberg eingesetzt, dort ist das Kommando Heer stationiert.