Ein Richter des Amtsgerichts Stuttgart hat Haftbefehl gegen fünf Jugendliche erlassen. Sie hatten in der Nähe von Ulm auf den Wohnwagen einer Roma-Familie brennende Fackeln geworfen. Ein politisches Motiv wird nicht ausgeschlossen.

Stuttgart/Ulm - Rund eineinhalb Monate nach einem Brandanschlag auf eine Roma-Familie unweit von Ulm hat ein Richter des Amtsgerichts Stuttgart Haftbefehle gegen fünf Tatverdächtige erlassen. Den Beschuldigten werde vorgeworfen, an einem Angriff auf die Familie am 24. Mai bei Erbach beteiligt gewesen zu sein, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Ulm am Mittwoch mit.

 

Die deutschen Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren waren am Vortag festgenommen worden. Sie befinden sich nun in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen, insbesondere zu den Hintergründen der Tat, dauerten an, hieß es in der Mitteilung.

Politisches Motiv ist möglich

Am 24. Mai hatten Unbekannte auf den Wohnwagen der betroffenen Roma-Familie bei Erbach eine brennende Fackel geworfen. Verletzt wurde niemand, die Fackel erlosch. Die Polizei nahm am Dienstag acht Tatverdächtige in Blaustein und den Erbacher Ortsteilen Dellmensingen und Bach (Alb-Donau-Kreis) vorläufig fest. Zudem durchsuchten die Beamten Wohnungen in Erbach und Blaustein. Da ein politisches Motiv möglich ist, werden die Ermittlungen von der dafür zuständigen Staatsanwaltschaft Stuttgart geleitet.