Fünfmal war Amy Adams bereits für den Oscar nominiert, gewonnen hat sie ihn noch nie. Ab dem 24. März ist die Hollywood-Spitzenverdienerin in dem Actionstreifen „Batman v. Superman“ zu sehen. Wir haben sie zum Interview getroffen.

Stuttgart - Unter den Stars in Hollywood gehört Amy Adams seit jeher zu den unauffälligsten. Eigentlich erstaunlich, denn sie spielt in der obersten Liga mit. Die Amerikanerin hält ihr Privatleben mit aus der Öffentlichkeit heraushält und auch nach Skandalen sucht man bei ihr vergeblich. Jetzt ist die 41-jährige in „Batman v. Superman“ zum zweiten Mal nach „Man of Steel“ als Lois Lane zu sehen.

 
Miss Adams, als Lois Lane haben Sie in „Batman v. Superman“ zwischen den beiden Superhelden eine undankbare Rolle. Ist es nicht langweilig, bloß die Freundin des Protagonisten zu spielen?
Nein, nicht in diesem Fall. Sonst hätte ich das nicht gemacht. Genau wie schon bei „Man of Steel“ haben sich Regisseur Zack Snyder und der Drehbuchautor viel Mühe gegeben, Lois auch jenseits der Beziehung zu Superman etwas zu tun und damit Eigenständigkeit zu geben. Für mich ist sie nicht nur die Frau an seiner Seite, sondern unabhängig und nicht zuletzt als Journalistin erfolgreich.
Trotzdem ist ein Film wie dieser in Ihrer Karriere eher die Ausnahme.
Aber gerade deswegen habe ich damals beim ersten Superman-Film keinen Moment gezögert, mich auf diese Rolle einzulassen. Schließlich ist das mit der Schauspielerei genauso wie beim Sport. Man sollte nie nur bestimmte Muskeln trainieren, sondern am besten alle. Das einzige, was ich bei Filmen wie diesem immer noch seltsam finde, ist die Dauer der Dreharbeiten. In sechs Monaten könnte ich drei meiner anderen Filme schaffen!
Am Set ist die Arbeit an Filmen wie „Batman v. Superman“ ja meist mit viel Warten und Herumsitzen verbunden. Ist das für den kreativen Prozess nicht mühsam?
Da ich mit den großen Action-Szenen meist nur am Rande zu tun hatte, betraf mich das nicht so sehr wie die anderen. Aber tatsächlich ist das eine der weniger prickelnden Seiten unseres Jobs. Ich vertreibe mir die Zeit dann meistens mit Kreuzworträtseln. Bücherlesen kommt für mich nicht in Frage während ich in einer Rolle stecke.
Warum nicht?
Mich ziehen Romane zu sehr in ihren Bann und ich laufe Gefahr, mich mehr mit den Figuren dort als mit meiner eigenen Rolle zu beschäftigen oder gar zu identifizieren. Bewusst wurde mir das, als ich vor einigen Jahren parallel zu einem Film „Jenseits von Eden“ las. Ich konnte mir anfangs nicht erklären, warum meine Stimmung ständig so getrübt und melodramatisch war. Bis mir klar wurde, dass sich das von einer Romanfigur auf mich übertragen hat. Seither greife ich, wenn überhaupt, zu Selbsthilfe-Büchern und Ratgebern.