Ein Sklavendrama wird bester Film. Ein Weltraumdrama gewinnt sieben Oscars. Ein Aids-Drama bekommt zwei wichtige Schauspieler-Oscars. Die Bilanz einer dramatischen Oscar-Nacht.

Ein Sklavendrama wird bester Film. Ein Weltraumdrama gewinnt sieben Oscars. Ein Aids-Drama bekommt zwei wichtige Schauspieler-Oscars. Die Bilanz einer dramatischen Oscar-Nacht.

 

Hollywood - Das Drama "12 Years a Slave" hat den Oscar als bester Film gewonnen. Damit wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Academy Awards das Werk eines schwarzen Regisseurs in der Hauptkategorie ausgezeichnet.

Der Film des Briten Steve McQueen basiert auf einer wahren Geschichte und erzählt das tragische Schicksal eines Sklaven. Für das von Brad Pitt mitproduzierte "12 Years a Slave" gab es insgesamt drei Oscars. Das Weltraumdrama "Gravity" bekam sieben Trophäen, darunter die für den Regisseur Alfonso Cuarón. Großer Verlierer war die Gaunerkomödie "American Hustle", die trotz zehn Nominierungen leer ausging. Auch deutsche Hoffnungen wurden bei der Gala in Hollywood enttäuscht.

Room on the Broom: Ludwigsburger Absolventen gehen leer aus

"Ich widme diesen Preis allen Menschen, die jemals unter Sklaverei gelitten haben, und den 20 Millionen Menschen, die noch heute darunter leiden", sagte "12 Years a Slave"-Regisseur McQueen in seiner Dankesrede. Die Kenianerin Lupita Nyong'o wurde als beste Nebendarstellerin geehrt. Eine weitere Auszeichnung gab es für das beste adaptierte Drehbuch.

Erster Oscar für einen Mexicaner

Alfonso Cuarón ist der erste Mexikaner, der den Regie-Oscar gewann. Sein in 3D gedrehtes Weltraum-Spektakel "Gravity" sicherte sich außerdem zahlreiche Nebenauszeichnungen wie für die beste Kamera und den besten Schnitt.

Die Australierin Cate Blanchett nahm ihren zweiten Oscar entgegen. Sie wurde für Woody Allens "Blue Jasmine" als beste Hauptdarstellerin geehrt.

Die Trophäe für den besten Hauptdarsteller ging an Matthew McConaughey, der sich für seine Rolle als Aidskranker in "Dallas Buyers Club" mehr als 20 Kilogramm heruntergehungert hatte. Das Drama des Kanadiers Jean-Marc Vallée wurde mit zwei weiteren Oscars ausgezeichnet: für die beste männliche Nebenrolle - Jared Leto als Transvestit - und für das beste Make-up.

Leto setzte sich damit gegen Konkurrenten wie den deutsch-irischen Schauspieler Michael Fassbender durch, der mit "12 Years a Slave" nominiert war. Auch die deutschen Nominierten in den Kategorien animierter Kurzfilm und Spezialeffekte gingen leer aus.

Der Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film ging an "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" des Italieners Paolo Sorrentino - es war der elfte Auslands-Oscar für Italien. Bester Animationsfilm wurde "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren".

Der Oscar ist der begehrteste Filmpreis der Welt. Im vergangenen Jahr hatte Ben Afflecks Politdrama "Argo" die Auszeichnung als bester Film des Jahres gewonnen.