Der überfüllte Regionalzug, der den CDU-Landtagsabgeordneten Siegfried Lorek zu einer Anfrage an die Regierung veranlasst hat, war kein Zug des Unternehmens Go-Ahead, teilt das Verkehrsministerium mit – sondern einer der DB-Regio.

Winnenden - Der Regionalzug, der in der vergangenen Woche ziemlich überfüllt von Winnenden gen Stuttgart unterwegs war, ist der Anlass einer Anfrage gewesen, die der Landtagsabgeordnete Siegfried Lorek (CDU) zusammen mit mehreren Fraktionskollegen an die Landesregierung gestellt hatte. Zu den Vorwürfen bezüglich zu kurzer Züge, massiver Verspätungen und anderer Unzulänglichkeiten sowohl auf der Murr-, als auch auf der Remsbahn, speziell seit der Teilübernahme des Betriebs durch das Unternehmen Go-Ahead, hat nun das baden-württembergische Verkehrsministerium Stellung genommen.

 

Betroffen war ein Zug der DB-Regio

„Dass ein Regionalzug für das Fahrgastaufkommen zu kurz ist, ist sicherlich ein ärgerlicher Vorgang“, schreibt der Ministeriumssprecher Oliver Hillinger. „Der Regionalexpress RE 19954, den Herr Lorek am 25. November mutmaßlich um 7.43 Uhr von Winnenden an benutzt hat, ist aber definitiv kein Zug von Go-Ahead, sondern ein Zug der DB-Regio, die seit dem Dezember 2017 das Netz Gäu-Murr betreibt.“ Die Talent-2-Züge des Herstellers Bombardier, die dort zum Einsatz kämen, verkehrten seit fast zwei Jahren überwiegend sehr zuverlässig. Das Ministerium werde dem geschilderten Einzelfall nachgehen und natürlich auch die anderen Fragen der Abgeordneten gewissenhaft beantworten.

Im Übrigen würden die Geschäftsführer der Bahnunternehmen – auch die DB-Regio und Go-Ahead – jede Woche zu einem Jour Fixe in das Verkehrsministerium eingeladen und schilderten dort die Situation und die Aufarbeitung der Probleme, samt Erörterung von Pünktlichkeitsstatistiken. „In diesem sehr engmaschigen Kontakt wirkt das Ministerium für Verkehr auf alle Beteiligten ein, an raschen Lösungen zu arbeiten und diese zeitnah umzusetzen.“

Lieferanten als Teil des Problems

Die jetzigen Probleme seien nicht solitär auf die neuen Bahnbetreiber wie Go-Ahead zurückzuführen, sondern auch auf deren Lieferanten, deren zu spät ausgelieferte Züge Mängel an den Softwaresteuerungen aufwiesen. Stadler, der Schweizer Lieferant der Züge von Go-Ahead, habe aber angekündigt, in den kommenden Wochen eine neue Version der Software einzusetzen. Im Verkehrsministerium geht man davon aus, dass dies Entspannung in die Probleme mit Fahrplänen und Zügen bringt. Für die zum Fahrplanwechsel ab dem 15. Dezember neu eingesetzten Züge habe Go-Ahead inzwischen eine Reserve aufgebaut, um die zweistündige Verbindung Stuttgart-Nürnberg zuverlässig fahren zu können.