Angebote für Grundschüler nach dem Unterricht werden erweitert. Eine Umfrage war die Grundlage. Die Eltern sind sehr zufrieden.

Gerlingen - Wie lange können die Kinder nach dem Unterricht an ihrer Grundschule betreut werden? Diese Frage ist für viele Eltern wichtig – vor allem, wenn sie berufliche Anforderungen und die Sorge um die Kinder unter einen Hut bringen müssen. In Gerlingen sollen nun die Betreuungszeiten an den Grundschulen erweitert werden. Die Eltern sind darüber sehr erfreut – zumal es darüber in den vergangenen Jahren heftige Auseinandersetzungen gegeben hatte.

 

Diese sind nun Vergangenheit. Als Basis der neuen Angebote befragte die Stadt zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd Hunderte von Eltern. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Betreuungsformen und -zeiten an welchen Schulen gewünscht werden. „Wir hatten mit 44 Prozent einen sehr hohen Rücklauf“, erklärt Stefan Fritzsche, der Leiter der Amtes für Jugend, Familie und Senioren. Um auch für die Bedürfnisse künftiger Schulkinder gewappnet zu sein, wurden alle Eltern mit Kindern zwischen vier und zehn Jahren angeschrieben.

Betreuung ist nötig für Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Ergebnisse waren eindeutig: Mehr als die Hälfte der Grundschulkinder besucht schon Betreuungsangebote nach dem Vormittagsunterricht. Für 87 Prozent der heutigen Kindergartenkinder werden diese in der künftigen Schule erwartet. 84 Prozent der Eltern gaben an, die Betreuung zu brauchen, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. Für die Hälfte der Eltern decken die jetzigen Angebote den Bedarf nicht. Auch die Art der gewünschten Betreuung wurde abgefragt. Zwei Drittel der Eltern sind für die Kernzeit bis 14 Uhr oder später. Diese ist flexibler als die Alternative Ganztagsschule mit Schulpflicht bis 15.45 Uhr. Für beide Angebote gilt die Anmeldung jeweils für ein Schuljahr.

Die Stadt hat sich von den Nachfragen der Eltern leiten lassen und die bestehenden Angebote, Ganztagsschule an der Pestalozzi- und Kernzeit an der Breitwiesenschule, ergänzt. Stefan Fritzsche: „An der Pestalozzischule wollen wir parallel Ganztag und Kernzeit anbieten.“ Am Freitag nach Schulschluss soll es noch Betreuung bis 15.45 Uhr geben. An der Waldschule soll es ebenfalls Kernzeitbetreuung geben, weil die bisherige Gruppe der „Ganztageskinder“ zu klein wird. Und an der Breitwiesenschule soll die Kernzeit bis 16 Uhr verlängert werden. Die neuen Angebote kosten die Stadt pro Jahr 80 000 Euro zusätzlich.

Eltern sind sehr zufrieden

Die Elternbeiräte sind mit den neuen Angeboten sehr zufrieden. Jens König, Vertreter der Eltern an der Breitwiesenschule: „Wir waren sehr positiv überrascht und sind froh über die eine Stunde zusätzlich. Wir haben schon länger dafür gekämpft.“ Das sei besonders für Eltern von Erstklässlern wichtig – diese hätten zuvor an der Kita Betreuungsangebote bis 17.30 Uhr gehabt. Bernd von Cube, Elternbeirat an der Pestalozzischule: „Die Eltern sind sehr zufrieden.“ Zwei Drittel der Kinder seien nicht an der Ganztagsschule bis 15.45 Uhr gewesen, die Kernzeit bis 14 Uhr sei eine bessere Betreuung als das unbetreute Mittagessen in der Mensa. „Der Sozialausschuss war einstimmig dafür; ich hoffe, dass auch der Finanzausschuss zustimmt.“

Auch Eva Feuerfeil, Elternvertreterin der Waldschule, sieht die Änderung positiv. Bisher hätten die Eltern private Betreuung bis 14 Uhr organisiert. Diese werde wieder durch Angebote der Stadt ersetzt – und damit auch die Vormittagsbetreuung in den Ferien geschaffen. „Es ist toll, dass wir das bekommen.“ Mit den neuen Angeboten werde „ein Riesenspektrum abgedeckt“.

Termin: Die Änderungen werden an diesem Mittwoch, 13. März, im Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats beschlossen. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr im Gerlinger Rathaus.