Kein verschärften Lockdown an Gründonnerstag: Angela Merkels Selbstkorrektur verdient Respekt – ist aber dennoch politisch fatal. Solche Fehler beim Management der Corona-Krise durchlöchern das ohnehin dramatisch geschrumpfte Zutrauen in die Pandemie-Politik, meint StZ-Autor Armin Käfer.
Stuttgart - An diesem denkwürdigen Mittwoch war noch nicht der 1. April. Der fällt auf den Gründonnerstag – der eigentlich ein Ruhetag werden sollte. An diesem Mittwoch hat die Kanzlerin das storniert. Der Plan selbst und die prompte Korrektur könnten den Eindruck erwecken, es habe sich bei alldem um einen Aprilscherz gehandelt. Doch dafür ist die Problematik, um die es geht, zu ernst. Und das Verfahren schafft zu große Risiken. Angela Merkels beispielloses Dementi der eigenen Absichten dokumentiert die Misere der aktuellen Pandemie-Politik. Das Krisenmanagement hat inzwischen chaotische Züge – und leider nicht nur, wenn es um die Erfindung von Ruhetagen geht.