Angriffe auf das Zugpersonal sind nur ein Signal von vielen für eine gesellschaftliche Fehlentwicklung. Corona wirkt da wie ein Brandbeschleuniger. Doch die Politik reagiert zu zögerlich, meint Matthias Schiermeyer.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Diese Entwicklung darf niemanden überraschen: Schon vor Corona haben die Gewerkschaften immer wieder darauf hingewiesen, dass Aggression oder gar Brutalität gegenüber Beschäftigten des öffentlichen Dienstes stetig zunehmen. Geschlagen, bespuckt oder attackiert – solche Vorfälle sind an der Tagesordnung. Polizisten oder Rettungskräfte kann es genauso treffen wie Busfahrer, Ticketkontrolleure oder Mitarbeiter von Jobcentern oder Sozialämtern. Das ist nicht nur Respektlosigkeit – das Gewaltmonopol des Staates wird seit Jahren von immer mehr Menschen in Frage gestellt.