Am Stuttgarter Landgericht ist Anklage gegen zehn Mitglieder einer mutmaßlichen Nachfolgeorganisation der verbotenen Bande Red Legion erhoben. Es geht um mehrere bewaffnete Angriffe – aber nicht gegen verfeindete Banden.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Rätselhafte Angriffe in Nürtingen und Plochingen haben Anfang des Jahres die Polizei im Kreis Esslingen beschäftigt. Bald war klar, dass es sich um eine Art Bandenkrieg handelte. Jedoch waren es nur Anhänger einer Gruppierung – des bis dahin noch unbekannten Team Red. Es handelt sich dabei um eine art Nachfolgeorganisation der verbotenen Vereinigung Red Legion. Der Präsident des Stuttgarter Landgerichts, Andreas Singer, hat angekündigt, dass gegen zehn mutmaßliche Mitglieder dieser Gruppe eine Anklage vorliege.

 

Zehn junge Männer sind angeklagt

Vier der jungen Männer wird vorgeworfen, am 8. Februar in Nürtingen auf zwei verfeindete Mitglieder der gleichen Gruppierung mit Messern losgegangen zu sein und sie verletzt zu haben. Als eine Art Vergeltung dafür sollen drei der Beschuldigten aus dem gegnerischen Lager fünf Tage später in Plochingen zugeschlagen haben. Sie sollen einen jungen Mann mit einem Messer angegriffen haben, er erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Drei seiner Kumpels gingen ebenfalls bewaffnet auf die Angreifer los und verfolgten sie nach der Plochinger Attacke. Sie brachten einen Mann zu Boden und verletzten ihn mit Stichen und einem Pistolenschuss in den Oberschenkel. Auch er schwebte nach der Auseinandersetzung in Lebensgefahr.

Die Zwischenfälle wirkten zunächst rätselhaft, da alle beteiligten einen ähnlichen Hintergrund hatten und man bei ihnen eine Verbindung zur Red Legion vermutete. Jedoch fehlte eine verfeindete Bande. Es stellte sich heraus, dass es um Streitigkeiten innerhalb der Bande ging.