Die USA haben wegen Drogenvorwürfen Anklage gegen Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro erhoben und ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar ausgesetzt. Dem Linksnationalisten wird „Drogen-Terrorismus“ zur Last gelegt.

Washington - Die USA klagen den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro und mehrere Vertraute wegen Drogenhandels und Geldwäsche an. Die venezolanische Regierung arbeite mit Dissidenten der früheren kolumbianischen Rebellenorganisation Farc zusammen, um Kokain über Mittelamerika in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln, sagte US-Justizminister William Barr am Donnerstag. Das US-Außenministerium lobte eine Belohnung von 15 Millionen Dollar für Informationen aus, die zur Festnahme von Maduro führen.

 

Die US-Regierung gehört zu den erbittertesten Gegnern von Maduro. Sie hat den Oppositionsführer Juan Guaidó Anfang 2019 als legitimen Interimspräsidenten anerkannt und fordert seitdem einen Machtwechsel in Caracas. Guaidó kann sich in Venezuela bislang aber nicht durchsetzen. Als er sich im Januar vergangenen Jahres selbst zum Übergangspräsidenten erklärt hatte, mobilisierte er noch die Massen. In den vergangenen Monaten hat der Zulauf jedoch abgenommen. Maduro sitzt trotz verstärkter US-Sanktionen weiter fest im Sattel.

Washington verhängte bereits Sanktionen

Die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden in den USA gegen Maduro laufen schon seit mindestens zehn Jahren, wie Barr sagte. Das US-Finanzministerium hat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen Maduro und sein Umfeld verhängt.

Zudem setzte der US-Justizminister Kopfgelder von jeweils 10 Millionen Dollar auf den Vorsitzenden der Verfassungsgebenden Versammlung, Diosdado Cabello, den früheren Chef des Militärgeheimdienstes Hugo Carvajal und Industrieminister Tareck El Aissami aus.

Venezuela gilt als einer der korruptesten Staaten der Welt. Zahlreiche Militärs und Politiker sollen in kriminelle Geschäfte wie illegalen Bergbau und Drogenhandel verwickelt sein.