Der Rücktritt von Anne Spiegel ist folgerichtig, weil sie nur lückenhaft kommuniziert hat. Für die Ampelregierung kommt er dennoch zur Unzeit, kommentiert Christopher Ziedler.

Olaf Scholz hat erst vor zwei Wochen Ahrbrück und Bad Münstereifel besucht. Der Kanzler wollte den Menschen im Flutkatastrophengebiet damit signalisieren, dass ihr Leid nicht vergessen ist und auch die neue Bundesregierung an ihrer Seite steht. Weil er das ernst meinte, kam er den Beteuerungen einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zum Trotz nicht mehr umhin, seiner Familienministerin den Rücktritt nahezulegen. Anne Spiegel wurde schon als Umweltministerin in Rheinland-Pfalz den Flutopfern nicht gerecht und hat das auch in ihrer reichlich wirren Erklärung vom Sonntagabend nicht geschafft. Dass sie ihr Amt zur Verfügung stellt, ist folgerichtig.