Der ARD-Sonntagstalk „Anne Will“ wird zum Jahresende eingestellt. Die Moderatorin verzichtet auf eine Vertragsverlängerung. Nach einem Nachfolger wird bereits gesucht.

Anne Will hört Ende des Jahres 2023 mit ihrer gleichnamigen Polit-Talkshow im Ersten auf. Der Vertrag laufe aus, teilten der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die 56 Jahre alte Moderatorin am Freitag in Hamburg mit.

 

Die Talkshow mit Anne Will läuft seit September 2007 im ARD-Hauptprogramm. Will, die bis dahin als Moderatorin für die ARD-„Tagesthemen“ gearbeitet hatte, übernahm den zentralen Sendeplatz am Sonntagabend von ihrer Vorgängerin Sabine Christiansen, die den ARD-Polittalk zuvor jahrelang geleitet hatte.

„Neustart“ mit anderen Projekten

Will sagte: „Ich will mich gemeinsam mit meinem tollen Team voll auf die noch verbleibenden Sendungen konzentrieren, den Vertrag also mit unvermindertem Engagement und großer Freude erfüllen, möchte ihn aber nicht verlängern. 2024 ist Neustart angesagt! Dann ist Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven.“ Damit hört eine der bekanntesten Fernsehjournalistinnen des Jahres nach 16 Jahren politischer Talkshow im Ersten auf.

Eine mögliche Nachfolge für das Sonntagabend-Format im ARD-Gemeinschaftsprogramm ist noch nicht bekannt. Der NDR und die ARD seien in Gesprächen, hieß es von Senderseite. Es ist ein prominenter Sendeplatz direkt nach dem quotenstarken „Tatort“.

Unlängst hatte bereits Frank Plasberg nach vielen Jahren bei der Talkshow „Hart aber fair“ im Ersten aufgehört. Die Sendung läuft weiterhin montagabends unter demselben Namen mit dem neuen Moderator Louis Klamroth.

Zukunftsprojekte bereits in Planung

ARD-Programmdirektorin Christine Strobl sagte: „Wenn Anne Will sich Ende des Jahres verabschiedet, hat sie über 16 Jahre den Polittalk im Ersten geprägt. Dies war und ist nur möglich, weil sie sich persönlich und mit ihrer Sendung immer weiterentwickelt hat.“

NDR-Intendant Joachim Knuth betonte: „Die sonntäglichen Streitgespräche im Ersten sind Teil der deutschen TV-Geschichte und gelebte Pluralität.“ Will habe die politische Diskussion im Land über viele Jahre mit großem Erfolg geprägt. Über die Zukunft sagte der Senderchef: „Wir richten den Blick nun nach vorne, freuen uns auf die nächsten Ausgaben "Anne Will" und arbeiten bereits an Projekten für die Zukunft.“