Warum hört Anne Will auf? Rätselraten um die Gründe für den Rückzug der beliebten ARD-Moderatorin

Reise: Annette Schwesig (apf)

Die Rücktritte häufen sich: Nein, damit ist nicht der überfällige von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht gemeint, sondern es sind diejenigen von bekannten und beliebten Talkshow-Größen gemeint: erst vor kurzem hat Frank Plasberg seinen Hut bei „Hart aber fair“ genommen. Gut, dieser ARD-Moderator war immerhin im rentenfähigen Alter von 65 Jahren. Davon ist Anne Will mit ihren 56 Jahren noch ein gutes Stück entfernt. Und sie denkt ja auch nicht prinzipiell ans Aufhören, sondern möchte nach 16 Jahren Politiktalk einfach noch mal was anderes machen.

 

„2024 ist Neustart angesagt. Dann ist Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven“, teilte Will am vergangenen Freitag mit. Das ist ja eigentlich nichts Besonderes, dass man in dem Alter noch mal etwas Neues beginnen will. Wann, wenn nicht jetzt?

Und dennoch setzte sogleich Rätselraten um die Gründe ein. Was ist vorgefallen? Gab es Ärger, gab es Streit: um das Format, die Gäste, das Gehalt? Ist sie vielleicht krank? Nein, so wie es aussieht, gab und gibt es nichts dergleichen. Anne Will hat einfach genug nach 16 Jahren „Anne Will“.

Angeblich will sie weiterhin journalistisch arbeiten, aber nicht als Moderatorin, es gibt Gerüchte, dass die Journalistin sich für das Verfassen von Dokumentationen oder Porträts interessiert.

Eigentlich hat Anne Will alles richtig gemacht: sie hat rechtzeitig gekündigt, sodass der ARD noch viel Zeit bleibt, sich Gedanken zu machen, was nach „Anne Will“ folgen soll: eine ähnliche Talkshow oder ganz was Neues. Und die beliebte Moderatorin hat es zum richtigen Zeitpunkt gemacht, nämlich zum selbst gewählten. Wie viele könnten sich eine Scheibe davon abschneiden! Anne Will hört auf, um etwas anderes zu machen: ganz ohne Groll, Skandale, Machenschaften. Das ist die eigentliche Sensation.