Das Image der Komikerin hat Annette Frier längst hinter sich gelassen. Im März ist sie gleich in zwei ernsten Dramen zu sehen. In dem Sat-1-Film „Zwei Leben. Eine Hoffnung“ spielt sie eine Transplantationschirurgin.

Stuttgart - Das Sat-1-Drama „Zwei Leben. Eine Hoffnung“, das an diesem Dienstag (20.15 Uhr) zu sehen ist, thematisiert die Konflikte, die sich bei einer Organspende ergeben können. Einen „Betroffenheitsfilm“ will Annette Frier aber nicht abliefern.

 
Frau Frier, die Serie „Danni Lowinski“ war ja schon keine reine Komödie, aber ihre beiden neuen Filme sind äußerst ernste Dramen. Ist das ein Fachwechsel?
Wenn man so will: ja. Ich habe jahrelang erklärt, dass ich Schauspielerin bin und keine Komikerin; irgendwann konnte ich’s selbst nicht mehr hören. Mittlerweile kann ich meine Projekte zum Glück nach einer ganz einfachen Maxime aussuchen: Ich wähle das, was mich am meisten interessiert. Der Zufall wollte es, dass das mit „Zwei Leben. Eine Hoffnung“ und „Eine Handvoll Leben“ zwei Dramen waren. Aber keine Sorge, ich werde auch wieder in komischen Filmen mitspielen.
Dann ist es auch Zufall, dass es in beiden Geschichten um medizinische Themen geht?
Zufall ist vor allem, dass sie so kurz hintereinander ausgestrahlt werden. „Zwei Leben. Eine Hoffnung“ begleite ich schon seit drei Jahren, und an „Nur eine Handvoll Leben“ arbeitet der WDR auch schon eine ganze Weile. Aber es fällt tatsächlich auf, dass beide Filme Geschichten über ein Leben erzählen, das sich im Tod darstellt.
Sie haben Produktionen, in denen es um schwere Themen geht, mal etwas despektierlich „Betroffenheitsfilme“ genannt.
Das sind für mich Filme, in denen die Schauspieler von Anfang bis Ende betroffene Gesichter machen. Das wollte ich in „Zwei Leben. Eine Hoffnung“ unbedingt vermeiden. Ich spiele hier eine Transplantationschirurgin, und es war mir wichtig, diese Ärztin in ihrem Alltag zu zeigen und nicht als Frau, die von der Last ihrer Verantwortung fast erdrückt wird. Deshalb habe ich versucht, in meinem Spiel auch die Sonne zu vermitteln, nach der wir uns alle unwillkürlich ausrichten. Wir wollten kein großes Organspendedrama drehen, sondern einen kleinen Film, in dem alle Beteiligten um ihr Stück vom Glück kämpfen.