Das Obergericht fegt die Beweisführung der Staatsanwaltschaft gegen den Anwalt Eckart Seith und zwei Whistleblower vom Tisch. Ein früherer Strafverfolger soll befangen gewesen sein.

Zürich - Mit einem Knall ist am Mittwoch vor dem Obergericht Zürich die Berufungsverhandlung gegen den Stuttgarter Rechtsanwalt Eckart Seith und zwei Mitbeschuldigte zu Ende gegangen. Die drei Männer sollten laut Anklage der Staatsanwaltschaft Zürich III wegen Wirtschaftsspionage zugunsten der Bundesrepublik Deutschland jeweils rund dreieinhalb Jahre in Haft. Doch am Mittag, wenige Stunden nach Prozessbeginn, machte der Richter Rolf Naef allem ein Ende. Ein früher mit dem Fall befasster Züricher Staatsanwalt, so der Beschluss, sei wohl befangen gewesen. Alle unter seiner Regie gesammelten Beweise seien nicht verwendbar.