Klappt es bald mit dem Heumadener Dauerbrenner? Der Ausguck in der Schwende, über den seit vielen Jahren diskutiert wird, steht nun auf der Haushaltswunschliste des Tiefbauamts, und auch die Lokalpolitik ist vom Projekt begeistert.

Heumaden - Jetzt hängt es am Gemeinderat, ob in einer Heumadener Endlos-Geschichte demnächst das letzte Kapitel aufgeschlagen wird. Es geht um den Apfelkernturm, jenen Ausguck in der Schwende, über den schon seit mindestens 2008 diskutiert wird. Der hölzerne Aussichtsturm in der Form eines Apfelkerns soll als prägnanter Eckpfeiler den Landschaftsraum Filder markieren. Dessen Ziel: die zerschnittene Filderlandschaft über verschiedene Einzelmaßnahmen als Freizeitgebiet aufwerten und zu einem gemeinsamen interkommunalen Erholungsraum zusammenführen. Die Arbeit des Kommunalen Arbeitskreises Filder (KAF) – Mitglieder sind unter anderem Leinfelden-Echterdingen, Filderstadt und Stuttgart – wird von der Region unterstützt. Der Apfelkernturm soll nach dem Rahmenplan Landschaftsraum Filder den Ausgangs- beziehungsweise Endpunkt von einer der sechs zentralen Landschaftsachsen bilden, die bis zum Filderstädter Uhlbergturm führt.

 

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In der jüngsten Sitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats erläuterte Wolfgang Maier, der Leiter des Sachgebiets Landschafts- und Grünordnungsplanung beim Stadtplanungsamt, nochmals die Details. Vieles ist längst bekannt. Auf einem Feld zwischen dem Stadtbahn-Stopp Heumaden und Ruit soll der insgesamt 16 Meter hohe Ausguck auf einem Erdhügel entstehen. Die Holzkonstruktion soll mit einer Wendeltreppe und zwei Aussichtsplattformen ausgestattet werden: auf 7,5 Metern Höhe nach Norden und noch mal zwei Meter höher nach Süden, mit Blick in Richtung Neckartal und zur Alb. „Die Stadt war in der Zwischenzeit tätig und hat die Grundstücke gekauft“, sagte Wolfgang Maier.

Der Turm kann in wenigen Tagen montiert werden

Auch die Finanzierung des Projekts ist geklärt. Etwa 575 500 Euro soll der Turm kosten. Der KAF werde knapp 163 000 Euro tragen, der Verband Region Stuttgart fast 113 000 Euro. Den Rest, gut 300 000 Euro, muss die Stadt aufbringen. Viel Geld, aber Wolfgang Maier betonte, dass man immerhin einen halben Turm geschenkt bekomme. Für die Folgekosten sei dann ebenfalls die Stadt zuständig. Man habe sich erkundigt. Bei vergleichbaren Türmen hielten sich die Reparaturen in Grenzen, einzig nach dem Müll müsse man regelmäßig schauen, „das ist wie bei jeder Parkbank“, sagte er. Der Bau selbst sei nicht aufwendig. „Das ist in weniger als einer Woche montiert.“

Die meisten Bezirksbeiräte sind dafür

Der Wunsch, den Ausguck endlich zu bauen, ist da. Bereits im kommenden Doppelhaushalt könnte das Geld bereitgestellt werden, sofern der Gemeinderat zustimmt. „Es ist auf der Wunschliste vom Tiefbauamt“, betonte Wolfgang Maier. Und auch die meisten Sillenbucher Bezirksbeiräte zeigten sich in der Sitzung begeistert. „Je länger ich über das Projekt nachdenke, desto schöner und interessanter wird es für mich“, sagte Philipp Kordowich (CDU). Jürgen Frick (Grüne) sprach von einer „schönen Lösung. Das würde dem Bezirk guttun“, wenngleich er betonte, dass möglichst wenig Fläche verbraucht werden sollte. Ulrich Storz (SPD) sprach von einer „Eingangsmarke“ für den Bezirk. Kritik setzte es allerdings auch. „Ich finde die Kosten sehr hoch, ehrlich gesagt zu hoch“, sagte Irene Kamm (Fraktion), Philipp Bubeck (FDP) störte sich ebenfalls daran. Er sähe das Geld besser in Angebote für Jugendliche investiert.