Die Appenbergstraße soll schmaler werden, damit die Autos in der Tempo-30-Zone langsamer rollen. Die Ideen eines Verkehrsplaners hat jetzt der Gemeinderat diskutiert.

Mönsheim - Die Begriffe, mit der die 180-Grad-Kehre an der Appenbergstraße schon betitelt wurde, reichen von „Formel 1-Kurve“, über „Haarnadelkurve“, bis hin zu „Rennstrecke“. Dabei handelt es sich im besagten Abschnitt der Straße eigentlich um eine Tempo-30-Zone. „Die Straße ist im Kurvenbereich viel zu breit. Das verleitet zwangsläufig dazu, Tempo 30 zu überschreiten oder gar nicht zu beachten“, erklärten 24 Anwohner mit ihrer Unterschrift auf einer Liste und fordern Maßnahmen. Die „überhöhte“ Geschwindigkeit sei vor allem für Kinder gefährlich und sorge für mehr Verkehrslärm. Das griff die Bürgerliste im April auf und stellte im Gemeinderat den Antrag, einen Verkehrsplaner einzuschalten (wir berichteten). Andreas Weber vom Büro Kölz hatte sich die Situation mittlerweile angeschaut und fand gleich mehrere Lösungsmöglichkeiten, über die der Rat diskutierte.

 

Verkehrssicherheit

„Herr Weber hat sich mit der Thematik beschäftigt“, berichtete Bürgermeister Thomas Fritsch, der in Abwesenheit des Verkehrsplaners dessen Ideen erläuterte. Aus Gründen der Verkehrssicherheit würden Parkplätze im Kurvenbereich zur Verengung der Fahrbahn ausscheiden, so Fritsch. Eine einfache und dennoch wirkungsvolle Maßnahme, das Tempo herauszunehmen, sei hingegen die Aufbringung einer Mittelmarkierung im Kurvenbereich. Dies könne entweder durch einen weißen, durchgezogenen Mittelstrich oder durch eine nicht überfahrbare Leitschwelle mit Leitbaken erfolgen. Dadurch werde bergauf das Schneiden der Kurve vermieden. Zudem soll die Fahrbahn am Innenrand verengt werden. So sei man bergab gezwungen, langsamer zu fahren, weil der Radius enger sei.

„Die Fahrbahn, die jetzt 11 Meter hat, um zwei Meter zu verschmälern, da sind wir auf dem richtigen Weg“, fand Hans Kuhnle (Bürgerliste). Planer Weber hatte aber noch mehr Ideen skizziert, so beispielsweise zusätzliche Parkfelder entlang des geraden Abschnitts zwischen Sporthalle und Kehre. Damit wollten sich aber weder Räte noch Bürgermeister anfreunden. „Würde man den vorliegenden Vorschlag umsetzen, dann wäre bei einer Veranstaltung in der Sporthalle das Parken entlang der Straße nicht mehr möglich, da nur im markierten Bereich geparkt werden dürfte“, machte Fritsch deutlich.

Gemeinderat will Verkehrskonzept

Zudem schlug der Planer eine beidseitige Einengung weiter oben, am Verbindungsweg zur Ulmenstraße, vor. „Wenn wir die Einengung zur Ulmenstraße machen, die ich aus Sicherheitsgründen befürworte, verlieren wir hier auf jeden Fall Parkplätze, und die Anwohner wünschen sich einfach noch mehr Parkplätze“, gab Walter Knapp (Freie Wähler) zu bedenken.

Sein Fraktionskollege Stephan Damm sprach sich dafür aus, die in diesem Bereich bereits vorhandenen Parkmarkierungen entlang der Straße neu einzuzeichnen, um diese optisch zu verengen und auf eine zusätzliche Einengung zu verzichten. „Die Markierungen sind mittlerweile sehr verwaschen“, sagte Damm. Das sah Joachim Baumgärtner (Bürgerliste) anders: „Wir brauchen hier an diesem Fußweg diese Einbuchtung, um auch die Gerade zu unterbrechen und einzuengen“, forderte Baumgärtner.

Der Rat diskutierte lange und einigte sich abschließend darauf, der Verkehrsbehörde ein Konzept vorzulegen, das im Kurvenbereich eine um etwa zwei Meter schmalere Straße und einen überfahrbaren, durchgezogenen Mittelstreifen vorsieht, sowie eine einseitige Verengung am Verbindungsweg zur Ulmenstraße und zudem eine Ausdehnung der Tempo-30-Zone in Richtung Sporthalle. Denn abschließend entscheidet über die Änderungen die Verkehrsbehörde.