Rund sechs Jahre verhandelte Apple mit dem weltgrößten Mobilfunk-Betreiber China Mobile, jetzt nimmt er schließlich das iPhone ins Angebot. Damit schließt Apple eine große Lücke und kann auf zukünftiges Wachstum hoffen.

Rund sechs Jahre verhandelte Apple mit dem weltgrößten Mobilfunk-Betreiber China Mobile, jetzt nimmt er schließlich das iPhone ins Angebot. Damit schließt Apple eine große Lücke und kann auf zukünftiges Wachstum hoffen.

 

Cupertino/Peking - Apple kann auf einen Schub im boomenden Smartphone-Markt China hoffen. Der US-Konzern konnte nach jahrelangen Verhandlungen schließlich sein iPhone beim weltgrößten Mobilfunk-Konzern China Mobile unterbringen.

Die neuen Modelle iPhone 5s und 5c sollen vom 17. Januar an verfügbar sein, wie die Unternehmen am späten Sonntagabend mitteilten.

China Mobile hat über 760 Millionen Kunden. Das Unternehmen war einer der letzten großen Mobilfunk-Anbieter ohne iPhones im Angebot. Das Problem war der eigene Standard im 3G-Datennetz, mit dem der chinesische Konzern arbeitet. Apple wollte kein spezielles iPhone-Modell dafür bauen. Mit dem Aufbau von Netzen der nächsten Mobilfunk-Generation LTE fällt diese Hürde weg.

Der Deal könnte Apple im kommenden Jahr rund zwölf Millionen zusätzlich verkaufte iPhones bringen, schätzte jüngst Branchenanalystin Katy Huberty von Morgan Stanley. Für viele der China-Mobile-Kunden werden iPhones erst einmal zu teuer bleiben. Apple-Chef Tim Cook betonte aber wiederholt, dass der Konzern trotzdem nicht an der Preisschraube drehen wolle, sondern lieber darauf warte, bis es mehr vermögende Nutzer gebe.

Vor einem Jahr verkaufte Apple beim Start des iPhone 5 in dem Land auch ohne China Mobile über zwei Millionen Geräte am ersten Wochenende. Aus China kamen zuletzt rund 15 Prozent der gesamten Apple-Umsätze von rund 171 Milliarden Dollar im vergangenen Geschäftsjahr.

Der Deal mit China Mobile ist auf mehrere Jahre ausgelegt, hieß es ohne finanzielle Details. China ist ein schwieriger Markt, in dem einheimische Anbieter mit ihren günstigen Geräten einen Großteil des Geschäfts machen. Die weltweite Nummer eins Samsung hält nach Einschätzung von Marktforschern zwar auch dort die Spitzenposition mit einem Anteil von rund 20 Prozent. Danach kommen aber chinesische Hersteller wie Lenovo oder Huawei. Apple lag nach Schätzung der Marktforschungsfirma Canalys zuletzt auf dem fünften Rang mit etwa sechs Prozent.

Cook wurde zuletzt von Anlegern gedrängt, das Wachstum von Apple schneller mit neuen Geräten wieder anzukurbeln. Der Deal mit China Mobile in dem wichtigen Markt könnte etwas Druck von ihm nehmen.