Im Universitätsklinikum Ulm sollen Pflegekräfte der Corona-Intensivstation unter schlechten Bedingungen arbeiten, klagt die Gewerkschaft Verdi. Aus der Klinik kommt Widerspruch zu den Vorwürfen.

Ulm  - Kollabierte Pfleger, keine Zeit zu trinken: Die Gewerkschaft Verdi beklagt schlechte Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte in der Corona-Intensivstation am Universitätsklinikum Ulm (UKU). Gewerkschaftssekretär Jannik Widon sagte der „Schwäbischen Zeitung“ am Donnerstag, dass oft keine längeren Pausen möglich seien. Die Klinik habe es versäumt, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen, um sich für die dritte Corona-Welle zu rüsten. Zum Beispiel müssten sich die Pfleger auf dem Gang umziehen, weil ein zuvor für diesen Zweck vorgesehenes Patientenzimmer mittlerweile belegt sei. Außerdem herrsche Personalmangel.

 

Die Klinik wies die Vorwürfe in einer Mitteilung zurück. Diese seien allenfalls von einzelnen Pflegekräften erhoben worden und entsprächen nicht den Tatsachen. „Die Behauptung, auf der Covid-19-Intensivstation des UKU herrschten „chaotische Zustände“, die sich negativ auf die Versorgung der Patient*innen auswirkten, sind unzutreffend“, teilte das UKU mit. Die Leitung könne jederzeit auf aktuelle Themen angesprochen werden. Auch würden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der Vermeidung von Burnout unterstützt. Zwischen Februar 2020 und April 2021 seien 565 Patienten mit Covid-19 stationär am UKU behandelt worden.