Wegen Bauarbeiten ist der Speidelweg zwischen Stuttgart-Rohracker und Frauenkopf derzeit unter der Woche gesperrt. Das sorgt für Staus und Verwirrung unter den Verkehrsteilnehmern.

Hedelfingen - Eine Baustelle in Rohracker sorgt derzeit für Unmut unter Anwohnern und Verkehrsteilnehmern. Denn aufgrund der Bauarbeiten ist der Speidelweg, der von vielen als Durchfahrt zum Frauenkopf genutzt wird, wochentags voll gesperrt. Hinzu kommt, dass auch rund um den Kreisverkehr Dürrbachkreisel in Hedelfingen gebaut wurde, um die Durchfahrt für die Buslinie 65 zu beschleunigen (wir berichteten). Dadurch mussten die Verkehrsteilnehmer nicht nur Umwege, sondern auch mehr Staus in Kauf nehmen.

 

Noch bis 20. Dezember ist der Weg wochentags gesperrt

Grund für die Sperrung des Speidelwegs sind Erschließungsarbeiten der Netze BW, die oberhalb der Siedlung „Egerweg“ im Gewann Weißen einen neuen Trinkwasserbehälter bauen wollen. Für die eigentlichen Bauarbeiten, die im kommenden Frühjahr beginnen, erschließen die Netze BW seit einigen Wochen das Baugrundstück mit Wasser und Strom. Die Sperrung des Speidelwegs soll noch bis zum 20. Dezember andauern.

Am Dienstag, erzählt Gunter Fahrion, der in Rohracker lebt, habe er mit dem Auto von der Straße Weinklinge in Rohracker bis nach Hedelfingen eine halbe Stunde gebraucht – eine Strecke, die er sonst in wenigen Minuten zurücklegt. Ärgerlich sei aber nicht nur, dass der Verkehr gleichzeitig durch zwei Baustellen behindert werde. Auch die Informationen zum Zeitraum der Sperrung des Speidelwegs sowie die Beschilderung seien nicht ausreichend gewesen. „Ich persönlich habe zunächst nichts von der Sperrung gewusst“, sagt er. „Und die Beschilderung ist katastrophal!“

Von Hedelfingen kommend, gibt es an der Rohrackerstraße zwar ein aufklappbares Schild, doch dieses wird von den Verkehrsteilnehmern im Vorbeifahren kaum wahrgenommen. „Außerdem konzentriert sich ein Autofahrer auf die Baustelle vor ihm und nicht auf ein Schild, das hinter der Absperrung steht“, meint Gunter Fahrion. „Und Verkehrsteilnehmer, die von Rohracker kommend in die Dürrbachstraße einbiegen, müssen sich auf die parkenden Autos und den Gegenverkehr konzentrieren und schauen daher kaum auf den Hinweis am Pfosten eines Verkehrszeichens, der genauso gut auch eine Vermisstenanzeige für eine entlaufene Katze sein könnte.“

Der Ärger über die Sperrung des Speidelwegs ist auch dem Hedelfinger Bezirksvorsteher Kai Freier nicht entgangen. Es habe vor allem Beschwerden über die unklaren Sperrzeiten gegeben, sagt er. „Anfangs war die Durchfahrt durch den Speidelweg mal geöffnet und mal nicht, das hat für Verwirrung gesorgt“, erzählt Freier. „Seit ein paar Wochen ist der Weg aber unter der Woche durchgängig gesperrt und nur am Wochenende geöffnet und das ist mittlerweile bei den Menschen angekommen.“

Lage wieder etwas entspannt

Dass am Speidelweg in den letzten Wochen teilweise zeitgleich wie am Dürrbachkreisel gearbeitet wurde, hat laut Freier seine Gründe. „Die Busspur am Dürrbachkreisel sollte zum Fahrplanwechsel fertig werden und die Netze BW durften mit den Arbeiten am Speidelweg wegen des Landschaftsschutzgebiets erst im November anfangen“, erklärt der Bezirksvorsteher. Die Bauarbeiten am Kreisverkehr sind aber inzwischen vorläufig abgeschlossen. Auch dadurch habe sich die Lage wieder entspannt.

Marcus Schaufuß, der technische Leiter der Stuttgarter Wasserversorgung bei Netze BW, räumt ein, dass die Kommunikation im Vorfeld der Sperrung des Speidelwegs „nicht ideal gelaufen“ sei. Zwar habe man die Medien informiert und die Baumaßnahme im Baustellenkalender der Stadt veröffentlicht. Und auch die Beschilderung sei „an sich ausreichend“. Trotzdem wolle man die Anwohner vor Beginn der nächsten zwei- bis dreitägigen Vollsperrung, die für Anfang 2020 wegen Belagsarbeiten geplant ist, frühzeitig informieren. „Wir berichten regelmäßig im Bezirksbeirat über unsere Vorhaben und auch die Anwohner werden schriftlich informiert, um eine bestmögliche Transparenz zu gewährleisten“, sagt Schaufuß. „Außerdem wollen wir die Anwohner und die Politik mit einbinden, denn so ein Durcheinander ist eigentlich nicht unser Stil.