Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Das griechische Gesundheitssystem bietet derlei Perspektiven nicht mehr. „Im Moment gibt es zwei Millionen unversicherte Bürger, für die man einen Weg zur ärztlichen und pharmazeutischen Versorgung finden muss“, schildert Patoulis ein Kardinalproblem. Die niedergelassenen Ärzte müssten seit drei bis vier Jahren auf Honorare verzichten, weil die Krankenversicherungen im Rückstand seien – zudem seien die Festbeträge für Arztbesuche gedrückt worden. Die Krankenhausärzte wiederum müssten hinnehmen, dass seit Längerem keine Wach- und Bereitschaftsdienste mehr bezahlt werden. Monatlich fehlen ihnen dadurch 200 bis 500 Euro.

 

Patoulis zufolge erhält ein Assistenzarzt in Athen ein Gehalt von 800 Euro netto im Monat – ein Chefarzt kommt auf 1500 Euro. Noch größer ist die Misere auf den Inseln gerade vor der türkischen Grenze. „Weil die Verdienste auf den Inseln auf 800 Euro gesunken sind, gibt es nach Ausschreibungen keine Bewerbungen mehr“, schildert Georgios Patoulis, selbst ein Orthopäde und Chirurg. Die Kollegen dort bräuchten jedoch mehr als 1000 Euro, um davon einigermaßen leben zu können.

Sprachkurse sind das A und O

Nun weiß auch der Präsident der Athener Ärztekammer, dass es noch ein längerer Weg ist, bis seine Kollegen nach Deutschland strömen. Er will erst mal wissen, was für Fachärzte benötigt werden und welche Regionen die freien Stellen anbieten. Besonders wichtig sind auch Sprachkurse – entsprechende Programme der Bundesregierung gibt es bereits. Zudem soll, so Fuchtel, binnen zwei Monaten eine Internetplattform für konkrete Ausschreibungen aufgebaut werden. Innerhalb des nächsten Vierteljahrs will er sich erneut mit Patoulis treffen, um „feinzusteuern“.

Am meisten beeindruckt hat Patoulis bei seinem Besuch der einfache Weg des Patienten zu seinem Hausarzt, der bei Bedarf an den Facharzt überweist. Erst als letzte Lösung kommt das Krankenhaus infrage. „Dieses effiziente System bräuchten wir auch in Griechenland, damit die Kliniken entlastet werden“, sagt er. Sein Gegenüber, der Staatssekretär, resümiert: „Wir haben die Weichen in ganz neuer Form gestellt – das haben alle Beteiligten so empfunden.“

Marodes griechisches Gesundheitssystem

Das griechische Gesundheitssystem bietet derlei Perspektiven nicht mehr. „Im Moment gibt es zwei Millionen unversicherte Bürger, für die man einen Weg zur ärztlichen und pharmazeutischen Versorgung finden muss“, schildert Patoulis ein Kardinalproblem. Die niedergelassenen Ärzte müssten seit drei bis vier Jahren auf Honorare verzichten, weil die Krankenversicherungen im Rückstand seien – zudem seien die Festbeträge für Arztbesuche gedrückt worden. Die Krankenhausärzte wiederum müssten hinnehmen, dass seit Längerem keine Wach- und Bereitschaftsdienste mehr bezahlt werden. Monatlich fehlen ihnen dadurch 200 bis 500 Euro.

Patoulis zufolge erhält ein Assistenzarzt in Athen ein Gehalt von 800 Euro netto im Monat – ein Chefarzt kommt auf 1500 Euro. Noch größer ist die Misere auf den Inseln gerade vor der türkischen Grenze. „Weil die Verdienste auf den Inseln auf 800 Euro gesunken sind, gibt es nach Ausschreibungen keine Bewerbungen mehr“, schildert Georgios Patoulis, selbst ein Orthopäde und Chirurg. Die Kollegen dort bräuchten jedoch mehr als 1000 Euro, um davon einigermaßen leben zu können.

Sprachkurse sind das A und O

Nun weiß auch der Präsident der Athener Ärztekammer, dass es noch ein längerer Weg ist, bis seine Kollegen nach Deutschland strömen. Er will erst mal wissen, was für Fachärzte benötigt werden und welche Regionen die freien Stellen anbieten. Besonders wichtig sind auch Sprachkurse – entsprechende Programme der Bundesregierung gibt es bereits. Zudem soll, so Fuchtel, binnen zwei Monaten eine Internetplattform für konkrete Ausschreibungen aufgebaut werden. Innerhalb des nächsten Vierteljahrs will er sich erneut mit Patoulis treffen, um „feinzusteuern“.

Am meisten beeindruckt hat Patoulis bei seinem Besuch der einfache Weg des Patienten zu seinem Hausarzt, der bei Bedarf an den Facharzt überweist. Erst als letzte Lösung kommt das Krankenhaus infrage. „Dieses effiziente System bräuchten wir auch in Griechenland, damit die Kliniken entlastet werden“, sagt er. Sein Gegenüber, der Staatssekretär, resümiert: „Wir haben die Weichen in ganz neuer Form gestellt – das haben alle Beteiligten so empfunden.“