Die Arbeitslosenquote im Rems-Murr-Kreis sinkt im März leicht und ist deutlich niedriger als im Vorjahr. Allerdings fällt die Frühjahrsbelebung in diesem Jahr etwas schwächer aus. Was bedeutet das?

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Die Zahl der Arbeitslosen im Rems-Murr-Kreis ist im vergangenen Monat leicht gesunken. Die Quote nahm im März laut Angaben der Waiblinger Agentur für Arbeit im Kreis um 0,1 Punkte ab und liegt aktuell bei 3,5 Prozent. Damit fiel die für den März sonst typische Frühjahrsbelebung zwar vergleichsweise schwach aus, allerdings komme man auch von einem recht hohen, beziehungsweise niedrigen Niveau: „Der Arbeitsmarkt ist bereits seit Jahresbeginn aufnahmefähiger als gewöhnlich“, erläutert die Leiterin der Waiblinger Agentur, Christine Käferle, die jüngste Entwicklung. Auch wenn die Dynamik an Stellenmeldungen nicht mehr so hoch sei wie im Vormonat, zeige der hohe Bestand aber den anhaltenden Bedarf der Unternehmen an qualifizierten Mitarbeitern.

 

Arbeitslosenquote ist leicht unter Landesdurchschnitt

Genau 657 Personen haben sich im März im Rems-Murr-Kreis arbeitslos gemeldet, nahezu die gleiche Zahl (661) konnte in ein Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. 504 Menschen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.

Mit einer Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent liegt der Rems-Murr-Kreis knapp über dem Landesdurchschnitt. Dieser wird aktuell mit 3,4 Prozent angegeben. Allerdings ist der Wert deutlich niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Im März 2021 betrug die Quote im Kreis wie in der gesamten Region Stuttgart noch 4,5 Prozent. Auch Menschen, die zuvor längere Zeit arbeitslos gewesen waren, konnten von der wirtschaftlichen Erholung profitieren. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Arbeitslosigkeit in diesem Bereich um 11,5 Prozent zurückgegangen, so die Arbeitsagentur Waiblingen.

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Insgesamt sind bei der Jobbörse der Agentur für Arbeit im Rems-Murr-Kreis momentan 3771 Stellenangebote zu finden. Vor einem Jahr waren es mit 1623 offenen Stellen nicht einmal halb so viel. Allerdings ist die Nachfrage nach neuen Beschäftigten nach einem starken Jahresbeginn inzwischen rückläufig (minus 399). In den vergangenen vier Wochen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter kreisweit noch 793 zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet.

Unsicherheit durch Ukraine-Krieg?

Die Leiterin der Arbeitsagentur vermutet, dass der Ukraine-Krieg und die damit unsichere Situation die Einstellungsbereitschaft vieler Unternehmen „etwas ausgebremst hat“. Christine Käferle sieht dies jedoch nicht als Indiz für einen grundsätzlich nachlassenden Personalbedarf an. Die Nachfrage nach Fachkräften in fast allen Branchen sei weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.