Schon im Februar war die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen, im März hat sich der Trend fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Unterschied aber deutlich.

Stuttgart - Auch nach einem Jahr Corona steckt der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg die Auswirkungen der Pandemie laut Statistik besser weg als befürchtet. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 habe sich die Arbeitslosigkeit zwar auf einem höheren Niveau eingependelt, bilanzierte die Stuttgarter Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch. Die Folgen des schon Monate laufenden aktuellen Lockdowns seien aber noch nicht auf dem Arbeitsmarkt angekommen.

 

Zuletzt ist die Zahl der Menschen ohne Job erneut ein Stück gesunken. Zum Stichtag am 12. März waren landesweit genau 271 534 Arbeitslose gemeldet, gut 8400 oder drei Prozent weniger als im Februar. Die Quote sank von 4,4 auf 4,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen aber deutlich höher. Im März 2020, bevor die ersten Folgen der Pandemie spürbar waren, lag die Quote bei nur 3,4 Prozent.

Kurzarbeit wird stark genutzt

„Der baden-württembergische Arbeitsmarkt zeigt sich nach einem Jahr Corona relativ robust“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist weniger dramatisch ausgefallen, als nach wirtschaftlichen Entwicklungen zu erwarten gewesen wäre.“ Die Kurzarbeit, die dazu dient, Beschäftigte halten zu können, werde vor allem von Hotels, Gastronomie und Einzelhandel immer noch stark genutzt.

Zudem nimmt laut Statistik die Langzeitarbeitslosigkeit zu. Mittlerweile ist fast jeder dritte Arbeitslose im Südwesten länger als zwölf Monate ohne Job. Vor einem Jahr war es weniger als ein Viertel. Für Betroffene werde es schwieriger, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen, sagte Rauch. „Hier ist es wichtig, dass diese Menschen nicht abgehängt werden“, betonte er. „Dies ist auch aus wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Perspektive sinnvoll: Es ist wichtig, an die Zeit nach der Pandemie zu denken und in Weiterbildung und Qualifizierung zu investieren. Unser Land braucht Fachkräfte.“