Vom Leben hoch droben in den Bäumen träumen nicht nur Kinder. Der Architekt Andreas Winning macht diese Träume wahr. Holzwipfellaube, Nussschalen-Kokon oder aufgestelztes Oval Office: Ein tolles Buch stellt seine Baumhaus-Kreationen vor.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - Kinder lieben sie, ebenso Naturanbeter, Romantiker, Zivilisationsflüchtlinge. Paradoxerweise auch die Öko-Aktivisten im Hambacher Forst sowie Hotelmanager in aller Welt: Baumhäuser. Der Bremer Architekt Andreas Wenning hat die von Blattwerk umsäuselten Wolkenkuckucksheime mit seinem Label Baumraum zur Profession gemacht. In einer erweiterten Neuauflage seines Buchs „Baumhäuser. Neue Architektur in den Bäumen“ (Dom Publishers, Berlin. 336 Seiten, 58 Euro) stellt er vor, was er im Lauf von fast zwanzig Jahren an Wipfelbauten entworfen hat.

 

Ein ideales Hide-Away für James Bond

Einfache Holzlaube, cosy Nussschalen-Kokon oder repräsentatives Oval Office: Baumhaus ist nie gleich Baumhaus; entscheidend ist der „enge Dialog mit den Bäumen“, so Wenning. Tatsächlich ist die Spanne zwischen seiner ersten rustikalen Baumhütte „Plendelhof“ und dem 2020 für eine Familie in den Catskill Mountains in New York State realisierten von Spiegelglas ummanteltem „Black Crystal“ mit Luxusausstattung enorm. Seine noch ungebauten abgefahrenen Baumraum-Visionen, die er ebenfalls präsentiert, kann man sich gut als Komfortversteck für James Bond und Co. vorstellen.