Nach der Sanierung kommt die herausragende Nachkriegs-Architektur von Manfred Lehmbrucks Hallenbad in Feuerbach wieder voll zur Geltung. Ganz ungeteilt ist die Freude über das wieder hergerichtete Baudenkmal allerdings nicht.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - Sand, Wasser, Himmel: Diesen Dreiklang aus der Natur hat der Architekt Manfred Lehmbruck (1913–1992) seinem Stadtbad in Stuttgart-Feuerbach eingeschrieben. Wie eine Dünenlandschaft schwingen die sandfarben gefliesten Tribünen-Treppen zum Becken hinab; Licht flutet an drei Seiten von den hallenhohen schräg gestellten Glasfronten auf die Wasseroberfläche. Und über dem auf einen Sockel gesetzten Bad liegt ein von schlanken Stahlstützen getragenes Dach, so schwerelos und leicht wie eine Wolke. Ein Effekt, den Lehmbruck, der zu der Riege der bedeutendsten deutschen Nachkriegs-Architekten gehört, durch eine geschwungene Stahlbetonhängeschale erreicht.