Zwei mit Sand und Pflanzen gefüllte Holzkisten am Bahnhof in Stuttgart-Vaihingen sollen von nun an Insekten ein neues Zuhause bieten.

Vaihingen - Noch summen am Vaihinger Bahnhof keine Wildbienen umher. Das soll sich aber bald ändern, denn die Deutsche Bahn hat hier am vergangenen Dienstag zusammen mit dem Bezirksvorsteher Kai Jehle-Mungenast eine sogenannte „Wildbienen-Arche“ eröffnet. Zwei mit Sand und Pflanzen gefüllte Holzkisten sollen in Zukunft bedrohten Wildbienen und anderen Insekten ein neues Zuhause bieten. Die Bahn kooperiert dabei mit der Umweltorganisation „Sinnvoll handeln“. Es sei „ein Gewinn für die Bienen – aber auch für alle Reisenden, die wir mit der Arche für das wichtige Thema Artenschutz sensibilisieren können“, sagte der Leiter des Bahnhofsmanagement in Stuttgart, Nikolaus Hebding.

 

An den Haltestellen in Leonberg, Asperg und Fellbach stehen bereits solche Bienen-Herbergen. Die Schilder an den Holzkisten liefern dabei Pendlern und Interessierten zusätzliche Informationen zum Thema. „Die Vaihinger wünschen sich seit Langem eine Aufwertung des Bahnhofsumfelds. Solche mobilen Installationen bieten eine schnelle Möglichkeit einer ersten Verbesserung des Umfelds“, sagte Kai Jehle-Mungenast.

Ein Ehrenamtlicher kümmert sich

Wer nun Angst hat, zukünftig an den genannten Bahnhöfen von den Bienen gestochen zu werden, muss keinen Grund zur Sorge haben. „Wildbienen stechen nämlich nicht“, gab der Bahnhofsmanager Entwarnung. Dazu wären sie auch gar nicht in der Lage, denn die Stachel der Wildbienen sind in den meisten Fällen nicht kräftig genug, um die Haut zu durchdringen. Für den Erhalt des neuen Bienenhotels hat man einen Ehrenamtlichen gewinnen können. Helmut Mooser will sich kümmern. Mehr als 40 Jahre lang hat er für die Deutsche Bahn als Bahnhofsvorsteher gearbeitet, war danach noch an verschiedenen Stationen als ehrenamtlicher Bahnhofspate tätig. Da er selbst im Bahnhofsgebäude wohnt, ist er für die neue Aufgabe prädestiniert. So wie ihm der Eisenbahnbetrieb am Herzen liegt, setzt er sich gleichermaßen auch für die Umwelt ein. „Ich war schon immer für die Natur“, sagte der 84-Jährige. Damals habe er sich auch schon dafür eingesetzt, dass am Vaihinger Bahnhof mehr Bäume gepflanzt werden. Das neue mobile Bienen-Biotop scheint also in guten Händen zu sein.