Das deutsche Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies hat bei den ATP Finals in London das Halbfinale verpasst. Ihr letztes Vorrundenmatch verloren sie gegen Rajeev Ram/Joe Salisbury aus den USA und Großbritannien.

London - Aus der Traum vom nächsten Eintrag in die Geschichtsbücher: Die zweimaligen French-Open-Sieger Kevin Krawietz und Andreas Mies haben das Halbfinale der ATP Finals verpasst. Das Doppel aus Coburg und Köln unterlag im entscheidenden Vorrundenmatch in London Rajeev Ram/Joe Salisbury aus den USA und Großbritannien mit 6:7 (5:7), 7:6 (4:7), 4:10. Es bleibt dabei, dass noch kein deutsches Doppel die Vorschlussrunde beim Jahresfinale erreichen konnte.

 

Schon im vergangenen Jahr waren Krawietz/Mies in der Gruppenphase gescheitert. Nun verpassten sie in einem enorm engen dritten Match in der Gruppe „Mike Bryan“ den benötigten zweiten Rang nur knapp. Dem deutschen Weltklassedoppel fehlten in den entscheidenden Situationen ein Funke Konsequenz und auch Fortune, um weiter um den nächsten prestigeträchtigen Titel zu spielen.

„Kramies“ gegen Vorsprung her

Aus den großen Ambitionen hatten „Kramies“ vor Turnierbeginn keinen Hehl gemacht. „Alle wichtigen Titel“ zu gewinnen sei das Ziel, hatte Mies gesagt. Beide fühlten sich noch immer getragen von der Euphoriewelle ihres zweiten French-Open-Coups am 10. Oktober in ihrem „magischen Ort“ Paris. Und sie wollten die Welle auch in London weiter surfen. In ihren ersten beiden Duellen hatten sie ihre Klasse angedeutet, aber fürs Gruppenfinale galt es, noch etwas draufzupacken, 

Nicht nur der frühere Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen beobachtete am Sky-Mikrofon einen „nervösen Start“ beider Teams ins Match. Aber Krawietz/Mies stabilisierten sich im ersten Satz früher. Krawietz, der während der monatelangen Coronapause auch in einem Supermarkt aushalf, brachte nach mehreren Breaks seinen Aufschlag zum 4:2 durch, doch dann gaben „Kramies“ zwei Satzbälle und schließlich den Vorsprung wieder her. Krawietz leistete sich im Tiebreak einen Doppelfehler zum 5:6, dann machte Salisbury per Ass den ersten Durchgang zu.

Deutsches Doppel verliert Match-Tiebreak

Schwer ärgerlich für die deutschen Profis, die aber schnell den Fokus wiederfanden. Krawietz legte ein starkes Aufschlagspiel hin, anschließende Breakchancen ließen sie zunächst aus. In der fast leeren o2-Arena herrschte nun Hochspannung, beide Doppel servierten konsequent, und erneut musste die Verlängerung entscheiden. Wieder erarbeiteten sich Krawietz und Mies zwei Satzbälle und nutzten diesmal den ersten. 

Somit ging es nach einer kurzen Pause in den Match-Tiebreak, in dem das deutsche Doppel schnell einem Rückstand hinterherlief und schließlich frustriert den Gegnern gratulieren musste.