Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu Attacken in der Ludwigsburger Innenstadt. Nun hat die Polizei durchgegriffen. Sie durchsuchte mehrere Wohnungen im Kreis. Ein junger Mann sitzt in U-Haft.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Ludwigsburg - PKK Zone“ prangt an mehreren Wänden in der Ludwigsburger Innenstadt. Die kurdischen Jugendlichen, die mit den Schriftzügen ihr Revier markiert haben, beließen es offenbar nicht bei Schmierereien. Sie sollen über Monate türkischstämmige Personen angegriffen und verletzt haben – nun hat die Polizei durchgegriffen. Am Donnerstag durchsuchten Beamte Wohnungen in Ludwigsburg, Kornwestheim und Steinheim und beschlagnahmten Handys und andere Datenträger. Ein 17-Jähriger wurde festgenommen, er sitzt in Untersuchungshaft.

 

Wie die Polizei mitteilt, hatte der Tatverdächtige im Februar mit drei Gleichaltrigen einen 16-Jährigen brutal zusammengeschlagen. Anschließend bedrohte er das Opfer und wollte es zwingen, seine Aussage zurückzunehmen. Die Polizei rechnet der Gruppe mindestens drei weitere Attacken zu.

Verstärkte Kontrollen

Ende Juli griffen drei Männer – ein 15- und ein 18-Jähriger sowie ein unbekannter Dritter – einen 25-Jährigen an, weil der sein T-Shirt mit aufgedruckter türkischer Fahne nicht umdrehen wollte. Nachdem sie ihm seine Halskette mit einem türkischen Anhänger geraubt hatten, flüchteten die Angreifer in Richtung Bahnhof. Zwei Tage später wurde ein 17-Jähriger, der ebenfalls ein T-Shirt mit Türkei-Flagge trug, zusammengeschlagen. In diesem Fall hat die Polizei vier Tatverdächtige im Alter zwischen 17 und 19 Jahren identifiziert.

Der letzte Übergriff ereignete sich am 2. Oktober in einer Einkaufsstraße. Zwei 18-Jährige waren auf eine vermutlich fünfköpfige Gruppe getroffen. Nachdem die Angreifer an den jungen Männern vorbeigelaufen waren, wurde einer von ihnen von hinten angetippt und beim Umdrehen niedergeschlagen. Das Opfer trug eine Jacke mit türkischen Abzeichen.

Der Polizeipräsident Burkhard Metzger kündigte verstärkte Kontrollen in Ludwigsburg an „Wir werden nicht zulassen, dass Konflikte jedweder Art durch gewalttätige Übergriffe und andere Straftaten im öffentlichen Raum ausgetragen werden“, so Metzger.