Der Comedian Atze Schröder hat einen Roman geschrieben. Was man sich darunter vorstellen muss, hat er im Theaterhaus präsentiert.
Stuttgart - Blau getönte Sonnenbrille, Lockenkopf und gewinnendes Lächeln: Atze Schröder ist wieder da. Jetzt hat der Comedian aus dem Ruhrpott ein Buch geschrieben, einen Roman gar: „Und dann kam Ute“. „Ich habe einen satirischen Episodenroman geschaffen, einen Liebesroman, für einige sogar einen Kriegsroman, weil man ja nicht weiß, ob sie sich am Ende kriegen.“ Hm. Nach dem Oktoberfest sei er, so lässt er verlauten, direkt zur Frankfurter Buchmesse gefahren. Oho. Er hat dort gelesen. „Die erste Stunde lief es nicht so gut. Dann habe ich laut gelesen.“ Alles wiehert. Dann einen verbalen Ausflug ins Fernsehprogramm von gestern Abend. Er kommt ins Plaudern und liest noch lange nicht. Eine Ode an die Mütter, das muss schon noch sein. Es scheint eine Art Ritual bei ihm. Aber alles mit einem Grinsen und deftigen Scherzen, die natürlich nicht immer ganz jugendfrei sind.
Doch schließlich nimmt er sich tatsächlich sein Buch zur Hand und liest im voll besetzten Theaterhaus ausgewählte Stellen. In die Mietshauswohnung nebenan zieht die Waldorfpädagogin Ute ein. Ursprünglich war das Haus ja für eine gewisse Elvira vom Bodensee gebaut worden, die aber auf der Insel Mainau an ihrer bedauerlicherweise zu spät erkannten Pflanzenallergie gestorben war. Haha. Neben ihm wohnte Gomera-Gerd. An einem goldenen Oktobertag schlendert er vom Kiosk mit dem Vorsatz heim, die Beine hochzulegen – „und zwar die von Vanessa“. Dann kam Ute.
Gegensätzliche Lebenswelten
Fans kennen die Figur der schwangeren Waldorfpädagogin und Vegetarierin Ute schon von Atze Schröders Bühnenauftritten. Nun also spinnt er ihre ganze Geschichte fort. Wie wenig die Lebenswelten von Ute und dem Macho-Single-Komiker zusammenpassen, ergibt manch flotten Gag. Dass sie sich auf eine gewisse Weise erst kriegen, dann aber wieder zurückzucken, ist etwas untypisch für Atze Schröder. Wie so manches an diesem Buch untypisch ist, das sogar Gefühle und ein Baby ins aufgeschriebene Spiel mit dem Komödiantenleben bringt. Jetzt ist es zwischen zwei Buchdeckeln.