Mehr Bänke für mehr Gemütlichkeit, fordern Bürger immer wieder. Doch das ist teuer. Fürs Filderstädter Stadtjubiläum 2025 soll daher ein neues Spendenprogramm aufgelegt werden.

Filderstadt - Der Handel in Filderstadt schwächelt. Viele kritisieren in dem Zusammenhang auch eine mangelnde Aufenthaltsqualität in den Stadtzentren. Die Verwaltung soll doch ein paar Bänke aufstellen, hört man immer wieder. Dabei stehen bereits 360 Bänke in Filderstadt. „Mindestens“, sagt der Tiefbauamtsleiter Norbert Branz, nicht eingerechnet jene, die sich im oder am Wald befinden und in der Zuständigkeit der Forstverwaltung sind. Im vergangenen Jahr hat die Verwaltung 15 neue seniorengerechte Bänke angeschafft und auf den Friedhöfen aufgestellt. „Das hängt mit der Demografie zusammen“, sagt Norbert Branz, auch erfüllten die Areale in der Stadtgesellschaft zunehmend mehr Aufgaben – weg von der reinen Begräbnisstätte. „Friedhöfe haben immer mehr den Anspruch einer Grün- und Kommunikationsanlage.“ In der Pandemie habe es die Menschen noch mehr ins Freie gezogen. Dem trage man mit mehr Bänken Rechnung.

 

Kaum noch freie Standorte

Jedoch kommt die Stadt an ihre Grenzen. Es gibt kaum noch freie Standorte auf kommunalen Flächen, wo man etwas aufstellen könnte, betont Norbert Branz. Zumal der Bauhof mit der Wartung und Unterhaltung der jetzigen Bänke kaum mehr hinterherkomme. „Dies ist vom Zeitaufwand schon heute kaum noch zu leisten, da die primären Aufgaben darunter leiden“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadtverwaltung. Der Vandalismus nimmt auch zu. Bänke mit Gitter-Sitzflächen etwa seien in der Vergangenheit mit Lagerfeuern drunter als Grills benutzt worden. „Die Identifikation mit dem öffentlichen Eigentum wird weniger“, sagt der Amtsleiter.

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Sitze müssen daher regelmäßig überprüft, repariert oder ausgetauscht werden. „Das kostet schon im fünfstelligen Bereich jedes Jahr – ohne Ersatz“, betont Norbert Branz. Für eine neue Bank würden „locker 1000 bis 1500 Euro“ fällig, für Transport, Fundamente und mehr komme noch mal eine ähnliche Summe obendrauf. „Man stellt sich das nicht ohne Weiteres vor, was das kostet“, sagt der Leiter des Tiefbauamtes.

Neues Bänkeprogramm

In Filderstadt versucht man daher, auch andere Wege zu gehen. Im Jahr 2025 steht der 50. Geburtstag der Stadt an, und den will man zum Anlass nehmen, ein neues Bänkeprogramm aufzulegen. Schon beim vergangenen Stadtjubiläum hatte die Verwaltung die Bürger aufgerufen, Geld für Sitzgelegenheiten zu spenden. 20 Bänke habe man laut Norbert Branz danach anschaffen können und zum Dank mit Plaketten ausstattet. „So etwas ist wieder geplant“, sagt er. Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat zu den Haushaltsberatungen einen entsprechenden Antrag eingereicht. Das Ganze ist noch ein paar Jahre hin, doch Norbert Branz kündigt an, man werde geeignete Standorte suchen und vorschlagen. Auch wolle man Wünsche der Spender nach Aufstellorten möglichst berücksichtigen.

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In der Wahl der Stadtmöblierung werden die Geldgeber jedoch nicht frei sein, stellt Branz klar, es gelte einiges zu beachten. Man wolle auch weiterhin auf seniorengerechte Bänke setzen, von denen man durch eine geneigte Sitzfläche leichter aufstehen könne. Auch brauche es Standardprodukte, für die man bei Bedarf leicht an Ersatzteile komme.