In der sportlichen Krise hat der VfB Stuttgart eine Baustelle auf der Führungsebene geschlossen. Guido Buchwald bleibt trotz seiner harschen Kritik an der sportlichen Führung Mitglied des Aufsichtsrats. Der 57-Jährige hat sich entschuldigt.

Stuttgart - Normalerweise taugen Aufsichtsratssitzungen beim VfB Stuttgart nicht zum großen Aufreger. Die turnusmäßige Zusammenkunft zum Jahresausklang barg jedoch Sprengstoff. Die Causa Guido Buchwald stand auf der Tagesordnung. Der Ehrenspielführer hatte bekanntlich zuletzt offen Sportvorstand Michael Reschke angegriffen. Unter anderem wegen der aus Sicht von Buchwald unnötigen Vertragsverlängerung mit Ex-Trainer Tayfun Korkut, aber auch aus grundsätzlichen Erwägungen. Reschke, so Buchwalds Kern der Kritik, ziehe beim VfB eine One-Man-Show ab.

 

Am Dienstagabend kam es zur mit Spannung erwarteten Aussprache. Würde Buchwald etwa der Rücktritt nahegelegt? (Eine Entlassung aus dem Aufsichtsrat der VfB-AG ist formal nicht ohne Weiteres möglich).

Reschke nimmt die Entschuldigung an

Es kam anders. Der 57-Jährige bleibt Mitglied des achtköpfigen Kontrollgremiums. Buchwald hat sich entschuldigt. „Meine aus der Emotion heraus getätigten Aussagen waren ein Fehler, den ich sehr bedaure“, wird der Weltmeister von 1990 in einer Mitteilung zitiert. Und weiter: „Ich habe nach wie vor vollstes Vertrauen in die Arbeit von Michael Reschke und werde mich auch in Zukunft mit vollem Engagement für unseren VfB einsetzen.“

Obwohl Buchwald kurz nach dem Anfang November veröffentlichten Interview bei „Sport 1“ den Inhalt seiner Aussagen unterstrich und betonte, er stehe zu dem Gesagten, nahm Reschke die Entschuldigung an. „Ich vertraue wieder auf eine gute Zusammenarbeit.“

Die Reihen beim VfB Stuttgart sind also geschlossen, glaubt auch Präsident Wolfgang Dietrich. Er erklärte die Führungsdiskussion am Dienstagabend für beendet. „Der Austausch war eine gute Basis für die weitere konstruktive Zusammenarbeit.“