Das neue Desinfektionssystem in den 38 Aufzügen in Stuttgart-Asemwald hat Fragen aufgeworfen. Nun bezieht der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats, der Interessenvertretung der Eigentümer, Stellung.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Asemwald - Andreas Behrendt möchte alle, die sich im Asemwald Sorgen wegen der neuen Desinfektionssysteme in den Aufzügen, machen, beruhigen. Die Aufrüstung in den Lifts sei vollkommen ungefährlich. Er sagt dies in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsbeirats, also eines Gremiums der Eigentümer. Er sagt dies aber auch als Physiker, der an der Uni Hohenheim arbeitet.

 

Wegen der Pandemie hatte die Hausverwaltung die 38 Hochhaus-Aufzüge mit einem Desinfektionssystem nachrüsten lassen. Es besteht aus Luftfiltern und UV-C-Lampen. Letztere hatten Fragen aufgeworfen. Ein Bewohner hatte unserer Zeitung gegenüber Bedenken geäußert. Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt grundsätzlich davor, dass UV-C-Licht auf menschliche Zellen trifft.

Die Aufzüge sind ein Flaschenhals im Asemwald

Die Lampen im Asemwald sind Behrendt zufolge unproblematisch für die Gesundheit der Asemwald-Bewohner. Man habe im Laufe des vergangenen Jahres festgestellt, „dass die Aufzüge zum Problem werden können“, sagt der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats. Man hatte von anderen Hochhaus-Siedlungen gehört, die in Quarantäne gehen mussten. Es gebe zwar Treppen, doch die könnten längst nicht alle Bewohner nutzen bei 22 Stockwerken. Die Aufzüge sind und bleiben „ein Flaschenhals“.

Die letzte Eigentümerversammlung im Asemwald war im März 2019. Man hoffe auf den Herbst 2021, sagt Behrendt. In der Zeit, in der ein solches Treffen – in der Regel in der Filderhalle in Leinfelden samt Busshuttles – nicht möglich sei, sei der Verwaltungsbeirat die beste Adresse für die Bewohner. „Dafür sind wir gewählt“, sagt Behrendt. Es gebe öffentliche Zoom-Meetings, doch ihm sei bewusst, dass das nicht jedermanns Sache sei.