In der Auktionshalle Eppli ging’s am Samstag erstmals um den Sport: Signierte Bälle, Helme und Schläger wurden versteigert. Das begehrteste Stück schnappte sich ein Bieter aus Frankreich.

„Einen Lionel Messi zuhause hängen zu haben, das ist schon eine Sache!“ René Waldrab ist es, der dies sagt, Leiter der Auktionshalle Eppli in Leinfelden-Echterdingen. Lionel Messi, dies weiß die Welt, ist nicht etwa ein zweiter Picasso, und was bei Eppli zur Versteigerung steht, das ist kein Bild. Es ist ein signiertes Trikot im Rahmen mit Zertifikat – „Personally signed by Lionel Messi“ (englisch: persönlich signiert von Lionel Messi). Und es bringt bei der Auktion am Samstagnachmittag 2800 Euro.

 

Zum ersten Mal findet bei Eppli eine Versteigerung von Memorabilia aus dem Bereich des Sports statt. Florian Noller, ein Sammler und Händler aus Weil der Stadt, ist eigentlich spezialisiert auf Objekte, die im Zusammenhang mit der Weltraumfahrt stehen. Aus der Auflösung eines Sportcafés auf Zypern jedoch erhielt er eine Anzahl an Stücken aus diesem Bereich: Eine Bremsscheibe ist dabei, die sich in einem Ferrari befand, mit dem Michael Schumacher einen Grand Prix fuhr und gewann, ein Fahrersitz aus dem Silberpfeil des Mercedes AMG Teams von 2011, „race used“ (englisch: bei einem Rennen benutzt), ein signierter Lederball von Pelé, ein signierter Fußballschuh von Cristiano Ronaldo.

Ein Schläger für 3300 Euro

Insgesamt 16 Objekte stehen zur Versteigerung. Mehr als 20 Bieter sind in die Auktionshalle gekommen. Etwa 50 internationale Bieter nehmen online oder über Telefon an der Auktion teil, rund 2000 Interessenten verfolgen das Geschehen. Zahlreiche Vorgebote sind schriftlich eingegangen. Spannung liegt in der Luft, Neuland wird betreten. Wie hoch werden die Preise steigen?

René Waldrab weiß natürlich, wie man aus dieser Spannung noch mehr herauskitzelt. Er lässt den Bietern immer Gelegenheit, vielleicht doch noch einmal zuzuschlagen. Da scheint ein Objekt den neuen Besitzer schon gefunden zu haben, aber im Saal hebt sich doch noch ein Bieterschild, vom Telefon her kommt ein Wink. Der Preis für einen Formel 1 Replika-Helm, signiert von sechs Fahrern, darunter Michael Schumacher, schnellt gleich auf 1700 Euro; ein signierter Schumacher-Helm bringt 3200; die Bremsscheibe geht für 2500, die Felge für 3600 Euro weg. Der Fahrersitz macht den Rekord mit 5000 Euro und geht nach Frankreich. Und beim signierten Tennisschläger von Roger Federer fliegen die Gebote auf 3300 Euro. „Die letzte Chance!“, ruft der Auktionsleiter – der Hammer fällt.

Es soll eine Wiederholung geben

Ein Bieter aus dem Badischen hat fünf Posten bei der Auktion erstanden und ist überglücklich: „Ich hatte gedacht, dass die Preise noch weiter nach oben steigen“, sagt er. „Diese Sachen sind ja wirklich einzigartig. Es wird keinen Reifen mehr geben, der von Schumacher gefahren wurde!“ Eine Auktion mit weiteren Sport-Memorabilia allerdings wird es geben: Florian Noller besitzt noch viele Stücke – und die erste Versteigerung verlief auch für ihn sehr gut.