Mal wieder wurde mit einem Gemälde von Claude Monet ein Spitzenpreis erzielt. Auch in Stuttgart und Karlsruhe hängen Monets. Will Baden-Württemberg damit Cash machen?

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Manchem Maler ging im Alter die Puste aus. Claude Monet dagegen hat im Spätwerk spektakuläre Werke geschaffen: In den 1890er-Jahren, da war er schon über fünfzig Jahre alt, begann der Franzose, Seerosenbilder zu malen. Er lebte an der Grenze zur Normandie und liebte seinen Garten, in dem gleich mehrere Gärtner beschäftigt waren. Wenn er sich mit seiner Staffelei ins Freie setzte, waren die Seerosen im Teich sein liebstes Motiv. Heute zählen diese Gemälde aus dem Spätwerk zu seinen begehrtesten.

 

Die Seerosenbilder sind besonders begehrt

Bei den Frühjahrsauktionen von Sotheby’s in New York wurde auch jetzt wieder ein Spitzenpreis erzielt für das späte Gemälde „Seerosenteich“, das zwischen 1917 und 1919 entstanden ist. Auf vierzig Millionen Dollar hatte man es geschätzt. Nun sind die Seerosen aus seinem Garten für 70,4 Millionen Dollar versteigert – also umgerechnet 58,3 Millionen Euro. Bis zu seinem Tod malte Monet mehr als 250 Seerosenbilder, die Großformate darunter sind besonders begehrt. Das nun verkaufte Bild „Le Bassin aux nymphéas“, so der Originaltitel, gehört zu diesem revolutionären Spätwerk.

Die Museen im Land könnten sich ihre Monet-Werke heute nicht mehr leisten

Auch bei Christie’s ist ein Monet im Angebot – eine zwischen 1899 und 1903 entstandene Stadtansicht von London „Waterloo Bridge, effet de brouillard“. Die 30 Millionen Euro, auf die das Bild geschätzt wird, sind für Museen heute unbezahlbar. Deshalb hüten Museen, die ein Original des Impressionisten in der Sammlung haben, besonders. Auch die großen Museen in Baden-Württemberg besitzen hochkarätige Gemälde des Franzosen. Selbst wenn es kein Seerosenbild sein mag, sind es beachtliche Werte, die man hier zeigen kann – und jenseits des reinen Geldes auch kunsthistorisch von Bedeutung. Schließlich zählt der Maler zu einem der beliebtesten Künstler überhaupt.