Die Basketballer der MHP Riesen Ludwigsburg haben sich mit der Niederlage gegen Ventspils endgültig aus der Champions League verabschiedet. Vorteil: Die Mannschaft kann sich nun auf die Bundesliga konzentrieren.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Basketball-Profi Adam Waleskowski war Sinnbild für das Aus der MHP Riesen Ludwigsburg am Dienstagabend in der Champions League. „Er stand komplett neben sich“, sagte Trainer John Patrick. Der 36-Jährige wirkte von der ersten Sekunde an unkonzentriert und undiszipliniert. Wenn das bei einem Routinier wie ihm passiert, ist es schwierig, ein Spiel zu gewinnen. So verlor der Bundesligist gegen die Letten von Ventspils 81:99, die neunte Niederlage im zwölften Gruppenspiel war gleichzeitig das Ende aller Träume aufs Weiterkommen. Ein tiefer Fall, nachdem die Riesen in der Vorsaison fast sensationell ins Final Four kamen und John Patrick zum Trainer des Jahres in diesem Wettbewerb gewählt wurde.

 

20 000 Euro verspielt

Schnee von gestern. „Dieses Jahr läuft vieles nicht so wie im Vorjahr“, gibt Patrick zu, was mit Verletzungen zu tun hat, aber auch unglücklichen Personalentscheidungen, wobei für die letzte Nachverpflichtung Marcos Knight die Partie nach fünf Fouls vorzeitig beendet war: Danach ging es von einem knappen 75:78 endgültig bergab. Durch das Verpassen des Achtelfinales gingen dem Verein zudem 20 000 Euro durch die Lappen. Auch die Belastung mit fast durchgehend englischen Wochen seit Oktober fällt weg, was Patrick durchaus positiv sieht: „Wir sind schon etwas müde und brauchen auch Zeit zum Regenerieren.“

Den hat die Mannschaft aktuell noch nicht, bereits am Freitag (19 Uhr) geht es in der Bundesliga bei s. Oliver Würzburg weiter. Kurios: Der Bundesliga-Konkurrent musste am Mittwochabend noch in Pristina im sogenannten Fiba Europe Cup antreten, der unterhalb der Champions League angesiedelt ist. Sollten die Riesen in ihrer Gruppe, was unwahrscheinlich ist, noch Platz sechs erreichen, hätten sie damit ein Teilnahmerecht an diesem Wettbewerb, aber keine Pflicht. Bis nächste Woche muss sich der Verein entscheiden, ob er im Zweifel in diesem drittklassigen Wettbewerb starten würde. Offiziell halten sich die Verantwortlichen noch bedeckt, aber man kann davon ausgehen, dass die Riesen auf diese zusätzliche Belastung verzichten werden. Also kann die Mannschaft den Fokus nun voll auf die Liga und den Kampf um die Play-off-Plätze legen. Präsident Alexander Reil: „Leider hilft das auch nicht immer.“ Abwarten.