In zwei neue Kursräume mit 400 Quadratmeter Fläche hat der TSV Schmiden rund 1,4 Millionen Euro investiert und vergrößert damit die Fläche und das Angebot in seinem Sportzentrum „Activity“.

Schmiden - Mit den Vertretern des Württembergischen Landessportbunds (WLSB) hat die Vereinsspitze des TSV Schmiden manchmal Pech. Schon bei der Eröffnung des Sportforums vor eineinhalb Jahren war am richtigen Ort der falsche Mann, nämlich Robert Hoffner. Am Sonntag nun, bei der Einweihung der beiden neuen Kursräume im vereinseigenen Sportzentrum „Activity“, hätte jener Robert Hoffner als für die Sportstätten zuständiger WLSB-Geschäftsführer eine Rede halten sollen.

 

Berner verteilte Lob an Fellbachs mitgliederstärksten Verein und dessen Sportangebot

Die fiel indes mangels Anwesenheit aus, was die rund 70 Gäste, darunter etliche Stadträte und der ehemalige Turnerbund-Präsident Rainer Brechtken, aber mit Fassung trugen: Immerhin unterstützt der WLSB die samt Ausstattung 1,4 Millionen Euro kostende Erweiterung mit fast 120 000 Euro. Die gleiche Summe, eine Zwischenfinanzierung und eine Ausfallbürgschaft trägt die Stadt Fellbach.

Durch das Tempo, das die Fellbacher Sportvereine bei ihren Bauvorhaben an den Tag legten, fühle sich die Stadt manchmal „fast überfordert“, sagte Fellbachs Erster Bürgermeister Johannes Berner. In seiner wie gewohnt humorvollen Ansprache wagte der Sportbürgermeister einen Ausflug in die Geschichte. „Es muss wohl eine besondere Form des Schmidener Galgenhumors sein, allgemeinem Totengedenken mehr „Activity“ entgegenzusetzen“, sagte er und spielte auf den vor 203 Jahren vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. eingeführten Gedenktag an diesem Sonntag an. Berner verteilte Lob an Fellbachs mitgliederstärksten Verein und dessen Sportangebot, das sich den veränderten Wünschen der Mitglieder beständig anpasst.

3089 Sportler im „Activity“ können sich auf ein erweitertes Angebot freuen

Der TSV-Präsident Ulrich Lenk blickte ebenfalls auf die – deutlich jüngere – Geschichte zurück und erinnerte an die Gründung des „Activity“ vor 17 Jahren. Sieben Jahre später erfolgte dessen Erweiterung um ein Senioren- und Reha-Zentrum. Damit seien „hervorragende Voraussetzungen“ zur guten Entwicklung des „Activity“ geschaffen worden. Unter der Regie der schon beim TSV-Sportforum bewährten Architektin Ute Schäfer seien nun zu den bestehenden gut 4400 Quadratmetern noch weitere 400 Quadratmeter hinzugekommen. Lenk verwies auf den Nutzen der jüngsten TSV-Projekte für ganz Fellbach und den hohen Eigenanteil des Vereins bei der Finanzierung. „Die Förderung der Stadt hat sich immer auf den gemeinnützigen Teil bezogen“, sagte er angesichts der „nicht immer vergnügungssteuerpflichtigen“ Diskussionen im Gemeinderat über die Förderung.

Nach einer von statischen Problemen um vier Jahre verzögerten Planungsphase und dem sechsmonatigen Umbau können sich die 3089 Sportler im „Activity“ auf ein erweitertes Angebot freuen. Kurse wie Indoor-Cycling, Pilates oder verschiedene Formen des Intervall- und Beweglichkeitstrainings sind in den neuen Sälen, die auf einer ehemaligen Terrasse entstanden sind, möglich. Bereits vorhandene Räume, die die Trainingsfläche aufgliedern, wurden geöffnet und bereits um neue Trainingsformen erweitert. Dazu gehört das „Egym-Training“, bei dem auf einer Chipkarte nicht nur die vom Trainingsgerät benötigten Gewichtsangaben und Körpermaße des Sportlers gespeichert sind, sondern der Trainingsplan zudem dynamisch fortentwickelt wird. „Es ist ein intelligentes Trainingssystem“, sagt die Diplom-Sportwissenschaftlerin Vanessa Gerstenberger, die das „Activity“ seit 2007 leitet.