Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Region Stuttgart
Generell erfasst die Handwerkskammer nicht den Status der Auszubildenden, sondern die Nationalität. Insofern gibt es nur eine Statistik über Azubis, die aus den Hauptherkunftsländern von Asylsuchenden stammen. Es kann also vorkommen, dass der ein oder andere gar kein Geflüchteter ist.

 

Auszubildende
In der Region Stuttgart gibt es 213 Azubis (in allen drei Ausbildungsjahren) aus eben diesen Hauptherkunftsländern (Afghanistan, Albanien, Eritrea, Gambia, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Syrien).

Nationalitäten
Die Gruppe der Afghanen (61) und Syrer (ebenfalls 61) stellt schon über die Hälfte zahlenmäßig dar. Die drittgrößte Gruppe sind die Gambier (32).

Stuttgart
Im Stadtkreis Stuttgart gibt es derzeit insgesamt 60 Azubis, die wohl Geflüchtete sind und aus den genannten Hauptherkunftsländern stammen.

Gewerke
Ein Blick auf die Gewerke ist ebenfalls interessant. Generell sind ganz verschiedene Berufe vertreten. Besonders häufig sind aber: 30 Auszubildende zum Friseur, 18 Auszubildende zum Maler/Lackierer, 18 Auszubildende zum Elektroniker, 14 Auszubildende zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, zusätzlich gibt es im Nahrungsmittelhandwerk annähernd 30 Azubis, die entweder Bäcker, Konditor oder Metzger werden wollen.

Ein weitaus größeres Problem ist die Sprache. „Yaya Ceesay war sehr motiviert, aber er saß in der Schule und hat nichts verstanden“, sagt Müller. Da er noch das Anrecht auf einen Sprachkurs der Stadt hatte, machten sich Ceesay und Müller kundig – doch die Angebote der Stadt fanden nur tagsüber statt, wenn der junge Auszubildende in der Schule oder im Betrieb war. „Wir haben einen entsprechenden Abendkurs gefunden, der jedoch nicht von der Stadt angeboten wurde. Den zu zahlen, hat die Stadt sich geweigert“, sagt Müller. Also übernahm er die Gebühr für seinen Azubi. Dreimal die Woche geht Ceesay nun nach der Schule in den Kurs – lange Tage, die von 8 bis 21 Uhr dauern.

Besonders die fachbezogene Sprache ist schwierig

Dennoch ist für den jungen Mann, der 2013 nach Deutschland kam, besonders die fachbezogene Sprache schwierig. Dieses Problem geht die Schule gezielt an: Sie bietet Sprachförderkurse an. An der Gewerblichen Schule für Holztechnik ist Mehmet Kara für diese Kurse zuständig. Der studierte Germanist bekommt von den Lehrern des Kollegiums das aktuelle Lehrmaterial zur Verfügung gestellt. Seine Aufgabe ist es, die Texte in verständliche Sprache zu übersetzen, indem er sie sie überarbeitet. Zudem gibt er den Schülern Hilfen an die Hand, mit deren Hilfe sie Textaufgaben in Formeln übersetzen können. Die Schulleiterin Birgit Scholze-Thole schätzt diese Kurse. „Es ist sehr wichtig, dass man sich auf diese Schüler einrichtet und nicht erwartet, dass sie einfach mitkommen“, sagt sie – die Schüler seien sehr dankbar für die erlernten Techniken. Zudem könne man durch die Kurse den Betrieben die Scheu zu nehmen, einen Flüchtling aufzunehmen, aus Angst, er könnte scheitern.

Dieter Müller schätzt Yaya Ceesay sehr, nicht nur für seine Leistung. Er sei respektvoll, pünktlich und integriere sich gut in sein Team. Durch seinen persönlichen Bezug zu Ceesay hätten manche Themen eine neue Dimension bekommen: „Yaya Ceesay hat eine Frau in Gambia und wünscht sich natürlich, er könnte sie nachholen. Wenn man sieht, wie ihn die Trennung mitnimmt, kann man nicht mehr nach einem Schwarz-weiß-Raster entscheiden.“ Seiner Meinung nach ist es wichtig, verstärkt solch persönlichen Bezüge zwischen den Stuttgartern und den Geflüchteten zu schaffen, „dann läuft die Integration besser“. Ceesay steht an der Werkbank und feilt an einem neuen Stück Holz. Kraftvoll und achtsam zugleich.

Flüchtlinge in der Ausbildung

Region Stuttgart
Generell erfasst die Handwerkskammer nicht den Status der Auszubildenden, sondern die Nationalität. Insofern gibt es nur eine Statistik über Azubis, die aus den Hauptherkunftsländern von Asylsuchenden stammen. Es kann also vorkommen, dass der ein oder andere gar kein Geflüchteter ist.

Auszubildende
In der Region Stuttgart gibt es 213 Azubis (in allen drei Ausbildungsjahren) aus eben diesen Hauptherkunftsländern (Afghanistan, Albanien, Eritrea, Gambia, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Syrien).

Nationalitäten
Die Gruppe der Afghanen (61) und Syrer (ebenfalls 61) stellt schon über die Hälfte zahlenmäßig dar. Die drittgrößte Gruppe sind die Gambier (32).

Stuttgart
Im Stadtkreis Stuttgart gibt es derzeit insgesamt 60 Azubis, die wohl Geflüchtete sind und aus den genannten Hauptherkunftsländern stammen.

Gewerke
Ein Blick auf die Gewerke ist ebenfalls interessant. Generell sind ganz verschiedene Berufe vertreten. Besonders häufig sind aber: 30 Auszubildende zum Friseur, 18 Auszubildende zum Maler/Lackierer, 18 Auszubildende zum Elektroniker, 14 Auszubildende zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, zusätzlich gibt es im Nahrungsmittelhandwerk annähernd 30 Azubis, die entweder Bäcker, Konditor oder Metzger werden wollen.