Aus Albanien, Rumänien, Slowenien und anderswoher stammen sie: die Autoren aus Südosteuropa, denen die Leipziger Buchmesse ein großes Forum bieten will. Außerdem besinnt sich die Messe wieder auf ihr Kernfeld, auf das Lesen. Und die Kompetenz dazu.

Leipzig - Kein Gastland, dafür aber gleich eine ganze Schwerpunktregion steht im Fokus der diesjährigen Leipziger Buchmesse. Die Literatur aus Südosteuropa solle von 2020 bis 2022 einem breiten deutschsprachigen Publikum nähergebracht werden, kündigte Buchmesse-Direktor Oliver Zille am Dienstag in Leipzig an. Die Aufmerksamkeit solle unter dem Motto „Common Ground“ nachhaltig auf Literaten in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien und Slowenien gelenkt werden. Dafür sollen etwa Strukturen vor Ort gestärkt und Verlage gewonnen werden, welche für die Autoren aus Südosteuropa werben. Einige der Länder waren in den vergangenen Jahren bereits Gastländer.

 

Klimaschutz und Fantasy

Auch Tschechien wird nach seinem Gastlandauftritt im Vorjahr wieder eine Rolle spielen: Erneut werden elf tschechische Autoren in Leipzig erwartet. Im kommenden Jahr soll dann Portugal der Buchmesse als Gastland seinen Stempel aufdrücken.

Die Veranstalter rechnen bei der Bücherschau vom 12. bis 15. März mit etwa 2500 Ausstellern aus 51 Ländern. Mit Blick auf die Verlagsprogramme sagte der Buchmesse-Direktor: „So ein starkes Frühjahr hat man nicht jedes Jahr.“ Etwa 3700 Veranstaltungen mit etwa 3600 Mitwirkenden an rund 500 Orten auf dem Messegelände und der Stadt Leipzig sind geplant. Dabei werden auch die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie Geschlechtergerechtigkeit im Mittelpunkt stehen. Auch die Belletristik soll nicht zu kurz kommen. „Wir haben einen stetig wachsenden Fantasy-Bereich und einen nicht tot zu kriegenden Krimi-Bereich“, so Zille.

Schlüssel zur Bildung

Leseförderung ist ein weiterer Schwerpunkt der Leipziger Buchmesse. Unter der Überschrift „#Weltentdecker“ sollen Lehrer, Eltern, Kinder und Jugendliche in mehr als 500 Veranstaltungen zusammengebracht werden. „Alles fängt mit der Lesekompetenz an“, sagte Zille. Sie sei der Schlüssel für Zugang zu Bildung. Durch Lesen könnten gesellschaftliche Zusammenhänge verstanden und eingeordnet werden. „Für uns ist Leseförderung ganz eng mit politischer Bildung verbunden“, erklärte er.

Bunt und fantasiereich geht es auf der parallel zur Buchmesse stattfindenden Manga-Comic-Con zu. Zeichner aus den USA, Japan und Brasilien wollen mit ihren Fans, die in aufwendigen und schrillen Kostümen erwartet werden, ins Gespräch kommen.